Ehrenamtliche Hilfe Heidelberg  -  Volunteering Heidelberg
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  Kürbis mit zwei Schattengesichtern - September 2002


Artikel und Infos zur EineWelt-Seite

 

Nabuur.com - Portal vermittelt Ihre Hilfe für ein Entwicklungsland 

Diese neue Portalseite aus den Niederlanden basiert auf einer einfachen Idee:
Sie wählen aus einer Liste eine Ortschaft in einem Entwicklungsland aus und tragen sich als deren Hilfswilliger ein. Über ein Passwort erhalten Sie nun Zugang zu einem Forum, das von einem lokalen Repräsentanten "vor Ort" verwaltet wird und über das der Informationsaustausch über die benötigte Hilfe erfolgt. Die FAQ-Seite von www.nabuur.com beschreibt Fragen ausführlich.

Nabuur is a global aid organization that embodies a new concept by matching Online
volunteers with local communities in need of information and help. On this site you can become an online volunteer ("Neighbor") and actually help a community in a developing country.
This web site is about giving communities in developing countries access to resources available elsewhere. Resources like information, expertise, existing solutions and creativity.
You can help in many ways. By gathering information, consulting people and organizations you know, using your creativity, etc.

Participating is easy:
1. Select the Village of your interest (see below)
2. Become a Neighbor of that Village
3. Join the discussions in the 'Discussions' area

eMail am 29.4.2004 von
von Jeroen van de Wiel, Tel 040/2 45 45 95 (my personal number)
info@nabuur.com,
www.nabuur.com

 
 

 

DAAD-Preis für Célia Bernadino-Schaller

Auszeichnung für interkulturelles Engagement

Das Foto zeigt bei der Überreichung v.l.:

PH-Prorektorin Manuela Welzel, Célia Bernadino-Schaller und Auslandsamtsleiterin Henrike Schön.

Foto: Stefan Kresin

lex. Für ihr unermüdliches interkulturelles Engagement wurde während der Examensfeier der Pädagogischen Hochschule (PH) die Studentin Célia Bernardino-Schaller ausgezeichnet. Weil sie sich einerseits um die Beziehungen zu Partneruniversitäten in Portugal, andererseits seit Jahren um die Ersasmus-Austauschstudenten der PH kümmert, erhielt die 27-Jährige den Preis des Deutsch-Akademischen-Austauschdienstes, DAAD.

Seit 1997 lebt Célia Bernardino-Schaller in Deutschland und studiert seit 2001 an der PH. Seither engagiert sie sich auch im Team des Akademischen Auslandsamtes für die belange jener Studenten, die für ein oder zwei Semester an den Neckar kommen. Eine Art Profession: Sie selbst hat es oft genug erlebt, wie es ist, Fremd und mit wenigen Sprachkenntnissen in ein neues Land zu kommen. In den Niederlanden geboren zog sie mit zehn Jahren nach Portugal, dann nach Deutschland.

Mit den kulturellen, sprachlichen und bürokratischen Hürden vor denen ausländische Studenten oft stehen, kenne sie sich aus. Schließlich war Célia Bernardino-Schaller während ihres Lehramtsstudiums, in Portugal begonnen, bereits zu einem Studienaufenthalt in Heidelberg. "Schon damals dachte ich, wie wichtig es ist, deutsche und ausländische Studierende in bessern Kontakt zu bekommen", erzählt sie. Dies habe sie damals vermisst - mit ihrer Arbeit heute will sie diesen erlebten Missstand korrigieren. "Ich will den ausländischen Studenten Ängste schon vorab nehmen und dazu beitragen, eine schöne Zeit in Heidelberg und an der PH zu haben", sagt sie.

Daher geht ihr Engagement über die reine bürokratische Hilfe hinaus. Zusammen mit dem Akademischen Auslandsamt hilft sie den rund 40 Ersasmus-Studenten pro Semester bei der Zimmersuche in Heidelberg. Exkursionen werden organisiert, Spiele-Abende stehen auf dem Programm und "manchmal treffen wir uns einfach nur, und kochen zusammen". Die Freude, die ihr diese Arbeit bereitet, ist ihren Erzählungen anzumerken. Aber sie erzählt auch, wie viel Zeitaufwand der ob bereitet. "Nebenbei" studiert die junge Frau schließlich noch Englisch und Musik und hat zudem einen fünfjährigen Sohn. Keine Spur davon, dass ihr das alles zu viel wäre. "Ich muss eben sehr gut organisieren", lächelt sie

RNZ vom 29.1.2004, www.rnz.de

 

 

Eine Welt in der Schule

Das Projekt "Eine Welt in der Schule" arbeitet bereits seit 25 Jahren an der "Eine Welt"-Thematik und widmet sich der Aufgabe, eine positive Einstellung gegenüber fremden Kulturen und Völkern bei den Schülerinnen und Schülern zu fördern".
Dies versuchen wir u.a. mit unserer Zeitschrift "Eine Welt in der Schule", mit unserem bundesweiten Ausleihservice, mit Lehrerfortbildungen und mit unserer Homepage zu erreichen. Wir werden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und können den Lehrerinnen und Lehrern all unsere Serviceleistungen daher bundesweit kostenlos anbieten!
www.weltinderschule.uni-bremen.de

Projekt "Eine Welt in der Schule", c/o Wolfgang Brünjes
Universität Bremen - FB 12
Bibliotheksstraße, 28359 Bremen, Tel 0421/218-2963 Fax:-4919
wbruen@uni-bremen.de, Homepage: www.weltinderschule.uni-bremen.de

 
 

Verein für rumänische Waisenkinder feiert zehnjähriges Bestehen 

Spenden weiter dringend erbeten
Seit zehn Jahren setzt sich Claire Thobe-Arza für rumänische Waisenkinder ein; regelmäßig besucht sie das Kinderhilfsprojekt in Sighisoara/Schäßburg.

Verein Rumänische Waisenkinder 2003  Foto: Claire Thobe-Arza

"Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg". Dieser Leitspruch hat den Heidelberger "Verein für rumänische Waisenkinder" der in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiern konnte, immer begleitet. Der feste Wille zum Helfen war immer vorhanden, doch der Weg war oft steinig, wie die erste Vorsitzende des Vereins, Claire Thobe-Arza, der RNZ berichtete.

Als Anfang der neunziger Jahre nach der Entmachtung Ceaucescus bekannt wurde, unter welchen erbärmlichen, menschenunwürdigen Zuständen Kinder in rumänischen Kranken- und Waisenhäusern leben mussten, fand sich in Heidelberg eine Gruppe Menschen zusammen, von dem Wunsch beseelt, hier zu helfen. Es begann mit Hilfstransporten in ein Kinderkrankenhaus in Brashov/Kronstadt, Siebenbürgen. Doch Kleidung, Medikamente und Nahrungsmittel reichten nicht aus, was den Kindern am meisten fehlte, war liebevolle Zuwendung, intensive Betreuung und Hilfe bei der Bewältigung der körperlichen und psychischen Defizite.

Claire Thobe-Arza verbrachte 1994 und 1995 viele Monate in Brashov, um eine Stiftung zu gründen und ein Hilfsprojekt aufzubauen. Die Hürden der Bürokratie waren kaum zu überwinden, dazu kamen widrigste Lebensumstände wie stundenlanges Anstehen um Lebensmittel und kaum zu beheizende Unterkünfte.

Gemeinsam mit einem Schweizer Verein wurde ein Anwesen in dem kleinen Dorf Ghimbav erworben. Nach umfangreichen Renovierungen konnten die ersten Kinder in das Haus einziehen. Dort wurden sie von einer Schweizer Pädagogin, einer rumänischen Psychologin und weiterem Pflegepersonal betreut. 1998 kauften beide Vereine ein zweites Haus im gleichen Dorf. Heute leben in beiden Häusern 21 Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren; dieses Projekt wird seit dem Jahr 2000 vom Baseler Verein allein verantwortlich geführt und finanziert.

Seit Ende 1999 konzentriert sich die Arbeit des Heidelberger Vereines auf das neue Kinderhilfsprojekt in Sighisoara/Schäßburg. Anlässlich einer Rumänienreise besuchten zwei Vorstandsmitglieder das Städtische Kinderkrankenhaus und entdeckten dort zahlreiche Babys und jüngere Kinder, die unter menschenunwürdigen Zuständen monate- und teilweise jahrelang dort lebten. Verlassen von ihren bitterarmen Eltern, meist Roma, nur aufs Notdürftigste versorgt, ohne Zuwendung und Liebe, ohne Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft.

"Diese Kinder brauchten einen Platz in einer Familie", unterstreicht Claire Thobe-Arza. Da eine Rückführung der Kinder in ihre leiblichen Familien auf Grund der katastrophaler Lebensumstände nicht möglich war oder die leiblichen Eltern nicht aufzuspüren waren, bemühte sich der Verein, rumänische Pflegefamilien zu finden. Inzwischen leben 17 Kinder in Pflegefamilien, ein Kind wurde adoptiert, ein weiteres konnte nach sorgfältiger Prüfung in seine leibliche Familie zurückkehren. Die Pflegefamilien werden vom Heidelberger Verein finanziell unterstützt. Im Jahr 2001 wurde ein Patenschaftsprogramm ins Leben gerufen.

Da viele der Kinder in ihrer psychischen und physischen Entwicklung stark retardiert waren, war der nächste Schritt der Aufbau eines kleinen Therapiezentrums. Ein Anwesen im Zentrum von Schäßburg wurde gekauft und nach umfangreichen Renovierungsarbeiten konnte bereits im Mai 2002 unter Leitung einer rumänischen Psychologin und einer deutschen Ergotherapeutin das Therapieprogramm beginnen; auch die Pflegeeltern werden eng eingebunden und finden dort Rat und Hilfe.

Der Verein ist als Träger des "Anderen Dienstes" anerkannt, d. h. junge Zivildienstleistende können ihren Ersatzdienst in Schäßburg leisten. Im Sommer 2002 wurde der Verein Landessieger Baden-Württemberg beim Wettbewerb um den CDU-Bürgerpreis "Bürger machen Staat" in der Kategorie International für innovative grenzüberschreitende Projekte. Die Arbeit des Vereins zum Wohle der verlassenen Kinder Rumäniens geht unvermindert mit großem Einsatz weiter; noch vielen Kindern muss geholfen werden.

Da sich der gemeinnützige und mildtätige Verein ausschließlich aus Spenden finanziert, sind Spenden hoch willkommen. Spendenkonto

Ingeborg Salomon, RNZ vom 29.12.2003

 

 

Bulgarien-Kinderzentrum - Hilfe gesucht

Sehr geehrte Damen Und Herren,
Seit Jahren arbeite ich individuell im Gebiet "Projekt fuer Kinderzentrum" in Bulgarien. Leider kann ich hier keine Organisationen finden, die meinen Projekt finanziell unterstutzen.
Vielleicht konnten Sie mir mit Information fuer passende Wettbewerbe, Organisationen, Stiftungen.... helfen.
Ich danke Ihnen im voraus und warte auf Ihre baldige Antwort.
Mit freundlichen Grussen

Frau Gergana Petrova, gerigeri13@yahoo.de , 19.10.2003 per eMail

Bitte auch im Forum www.hilfe-hd.de/forum nachschauen!

 



 

Kooperationsvertrag der Universitäten von Heidelberg und Simferopol

Nicolaj Voronow entschuldigt sich für Dinge, für die er nichts kann: Der technische Standard in seiner Universitätsklinik hinkt hinter den deutscher Kliniken sichtlich zurück. Die Krankenzimmer sind eng, die Betten und die übrige Einrichtung steinalt, der Operationstisch ramponiert von wahrscheinlich wenigstens 50 Jahren intensiver Nutzung. Voronow, Chirurg in Simferopol auf der Krim, hat eben erst bessere Verhältnisse kennen gelernt. Er war Gast-Chirurg am Heidelberger Uni-Klinikum; vor ein paar Tagen begrüßte er die Kollegen Professor Eike Martin, Ärztlicher Direktor des Heidelberger Klinikums, und Dr. Reinhard Singer sowie Professor Peter Hommelhoff, Rektor der Ruperto Carola, Prorektor Professor Angelos Chaniotis und den Unternehmer Manfred Lautenschläger.

Die Gäste aus der deutschen Partnerstadt waren gekommen, um nach zwölfjähriger Städtepartnerschaft endlich einen Kooperationsvertrag zwischen den beiden Universitäten abzuschließen. Sie kamen nicht mit leeren Händen. Die Mediziner und Manfred Lautenschläger hatten beachtliche Sachspenden für die Simferopoler Klinik aufgetrieben: Dräger-Beatmungsgeräte, Inkubatoren, OP-Bestecke, Spritzen, Insulin, Blutzuckermessgeräte und anderes - Material im Wert von gut und gern 300 000 Euro.

Lautenschläger hat in Simferopol ohnehin längst "Wind gesät und Sturm geerntet", im positiven Sinn. Dank seiner finanziellen Unterstützung konnte in Simferopol eine Einrichtung geschaffen werden, die inzwischen Vorbildcharakter hat und von einer Stiftung des Bundes gefördert wird. Zunächst als Treffpunkt für ehemalige Zwangsarbeiter gedacht, entstand aus dem Haus eine attraktive Kultur- und Begegnungsstätte für NS-Opfer aus Simferopol, mit "Essen auf Rädern, medizinischer Pflege, Physiotherapie, Wäscherei und Frisör, sowie einem Internetcafé für Behinderte, das der selbst behinderte Alexander Schtschechotkin betreibt. Er bietet kostenlose Internetkurse an.

Lautenschläger hatte Schicksale von Deportierten hautnah miterlebt, was in ihm schon Mitte der 90er Jahre den Entschluss reifen ließ, gerade etwas für ehemalige Zwangsarbeiter auf der Krim zu tun. Er gab den Auftrag und vor allem die finanziellen Mittel, ein Haus zu erwerben und es zu einem Zentrum der ehemaligen Zwangsarbeiter zu machen. Das war nur mit viel ehrenamtlichem Einsatz möglich. Dass mittlerweile "viel mehr daraus geworden ist", freut Lautenschläger.

Auch aus der Partnerschaft zwischen den beiden Universitäten, der Heidelberger Ruprecht-Karls-Universität und der Taurischen Nationalen W. J. Wernadski-Universität, könnte sich jene Dynamik entwickeln. Den Grundstein haben die Rektoren Peter Hommelhoff und Nikolay Bagrov jetzt mit ihrer Unterschrift unter einen Vertrag gelegt. Er sieht vor, dass die Kontakte zwischen den Studierenden und den Forschungsabteilungen gefördert werden. Ein Austausch von Studierenden gehört dazu. Sie sollen gemeinsam an Forschungs- und Lernprogrammen der EU teilnehmen und an verschiedenen Lehrgängen und Formen des Studiums, einschließlich Sprachkursen, beteiligt werden. Beide Unis unterstützen den Austausch von Lehrkräften zur Teilnahme an Konferenzen, Symposien und Kolloquien, sowie zum beruflichen Praktikum. Man will langfristig Lehrpläne und Studienprogramme und "Erfahrungen bei der Anwendungen von Innovationstechnologien und Studienprozessen" austauschen. Heidelberg und Simferopol wollen gemeinsame wissenschaftliche Forschung betreiben.

Die Simferopoler Universität wurde 1918 gegründet und hat heute 16 000 Studierende, sowie 15 Fakultäten mit 39 Fachrichtungen. "Wir eröffnen jedes Jahr sechs neue Fachrichtungen", schilderte Rektor Bagrov, der seit vier Jahren an der Spitze der Hochschule steht. Der Ruf seines Hauses innerhalb der Universitäten in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion habe sich in den letzten Jahren stetig verbessert.

Der Stippvisite der Heidelberger im Simferopoler Universitätsklinikum wünscht man ähnliche Initialzündungen. Die größte Klinik der Krim hat 1 000 Betten. 15 000 Operationen werden jedes Jahr bewältigt. 2 500 Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Viele Einrichtungen sind veraltet, fachliche Kenntnisse fehlen, weil die entsprechenden Apparaturen fehlen. Patienten mit seltenen Krankheiten kann in Simferopol nicht geholfen werden, wie Martin und Singer während des Rundgangs durch die Klinik erfuhren. Eike Martin, der Ärztliche Direktor, schlug vor, die Stadt Heidelberg und private Investoren sollten einen Fond gründen, der Medizinern aus Simferopol ermöglicht, drei Monate in Heidelberg zu arbeiten.

Rolf Kienle in der RNZ vom 18.10.2003, ganzen Artikel auf www.rnz.de lesen

Zur Partnerschaft HD - Sinferopol

 

 

Job-Angebot in Antigua/Guatemala, dem Land des ewigen Frühlings

Dieses Angebot ist für deutsche Muttersprachler

(Eine zweite Position wird angeboten, aber für englische Muttersprachler)

 

Job in Guatemala

Ab dem 01. Februar oder dem 01. März 2004

Ein Stipendium ausreichend für Lebenshaltungskosten wird gestellt

Reisekosten werden NICHT übernommen

Tätigkeitsort: Antigua, Guatemala, C.A.

4-wöchige Einarbeitung vor Ort

 

Tätigkeit

Beratung von internationalen Freiwilligen/VolontärInnen und Vermittlung eben dieser in 60 guatemaltekische Partnerorganisationen.
-
Administration (Email, Finanzen, Fundraising etc.)

- Serviceleistungen für Freiwillige (Reservierung von Flughafenabholung, Hotel, Spanischschulen, Gastfamilien)

- Vorbereitung und Begleitung von Freiwilligen

- Instandhaltung der PMG-Datenbanken

- Sammlung und Verteilung von Spenden jeglicher Art

 

Voraussetzungen

1 Jahr Minimumzeit

- Sprachen: gute Englischkenntnisse UND entweder schon vorhandene gute Spanischkenntnisse ODER die Bereitschaft einen Spanischkurs in Guatemala auf eigene Kosten zu belegen.

- Alter: Minimum 25 Jahre
-
Beziehung zu Zentralamerika: entweder durch Reiseerfahrung oder durch Studium

- Computerkenntnisse: Word, Excel, Access, Outlook Express

- Verantwortungsbewusstsein, sehr eigenständiges Arbeiten, soziale Kompetenz, Geduld

 

Bewerbungen mit folgenden Unterlagen senden an Barbara Freiberg von Projekt Mosaik Guatemala (PMG) promigua@yahoo.com / www.promosaico.org

- Lebenslauf

- Motivationsschreiben

- Referenzen

Barbara Freiberg, Heidelbergerin, seit 4 Jahren in Antigua/Guatemala, 14.10.2003
Infos auch über das Forum www.hilfe-hd.de/forum auf der Job-Börse möglich.

 

 

 

Helfer ohne Grenzen - Aufruf für leukämiekranke Bosnierin

Mersiha hat Leukämie; gemeinsam mit ihrer Familie kämpfen die Heidelberger "Helfer ohne Grenzen" um das Leben der jungen Mutter und bitten um Spenden für Medikamente. Foto: privat

zg/sal. Täglich 50 Euro für Medikamente braucht Mersiha, um am Leben zu bleiben. Vor zwei Jahren erhielt die damals 28-jährige Mutter von zwei kleinen Buben die Diagnose "chronisch myeloische Leukämie". Seither kämpft die tapfere Frau aus Bosnien um ihr Leben, und ihr Mann unterstützt sie dabei mit allen Mitteln. Er nimmt jede Arbeit an, um die teuren Medikamente zu bezahlen, ohne die Mersiha vor seinen Augen sterben wird, und muss dazu noch für den Lebensunterhalt der kleinen Familie sorgen. Allein kann er das nicht schaffen. Eine feste Anstellung hat er nicht, so wie mehr als 80 Prozent der Menschen im bosnischen Kanton Zenica-Doboj.

Ein Gesundheitssystem wie bei uns gibt es in Bosnien nicht und auch kein funktionierendes Sozialsystem, das die Menschen auffängt. Wer krank wird, bekommt zwar eine Diagnose und Erstbehandlung im "Haus der Gesundheit", muss die Medikamente und die Weiterbehandlung aber selbst bezahlen. Für viele bedeutet dies ständige Schmerzen und langsames Siechtum bis zum Tod.

Der Verein "Helfer ohne Grenzen" leistet seit 1994 Hilfe in Bosnien und ist mit der nach wie vor schwierigen Situation durch enge Kontakte mit den Sozialämtern bestens vertraut. Wirtschaft und Industrie entwickeln sich äußerst langsam, die Renten (etwa 60 Euro monatlich) können gerade eben ausbezahlt werden.

Ende April war eine Gruppe von "Helfer ohne Grenzen" in Sarajevo, Mostar und im Gebiet um Zenica zu Besuch, um einige als besonders schwierig bezeichnete Fälle selbst kennen zu lernen. Da die Mittel des Vereins und die Zahl der Mitarbeiter begrenzt sind, bewährt sich gezielte Hilfe für Einzelpersonen oder überschaubare Gruppen.

Unterstützen möchte der Verein neben Mersiha zwei junge Männer, die durch verunreinigte Bluttransfusionen an Hepatitis B erkrankt sind und eine querschnittsgelähmte junge Frau, die mit Hilfe ihres Bruders langsam wieder gehen lernt. Sie wünscht sich, irgendwann eine Kur in einer Rehabilitationsklinik machen zu können.

In Eigeninitiative hat ein Arzt an der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses eine ambulante Tagesgruppe mit Betreuung für seelisch Kranke und geistig Behinderte eingerichtet, Er bittet um Sachspenden für die Mal-und Spieltherapie für seine Patienten. Bereits seit einigen Jahren besteht ein Patenschaftsprojekt, mit dem vielen Waisenkindern geholfen werden konnte. Genauso groß wie für Waisen ist die materielle Not für Halbwaisen, denn solange noch ein Elternteil lebt, bekommen diese Kinder keine Waisenrente. Eine junge Frau mit drei kleinen Töchtern verlor im letzten Jahr ihren Mann durch eine schwere Krankheit und lebt seither ohne jegliches Einkommen. Für diesen und ähnliche Fälle sucht der Verein Menschen, die eine Patenschaft übernehmen möchten (Auskunft unter Telefon 06223/ 489040).

"Helfer ohne Grenzen" führen weiterhin regelmäßig Transporte mit Hilfsgütern für Flüchtlinge und Zivilopfer des Krieges durch. Sachspenden werden gerne jeden Samstag von 9 bis 12 Uhr im Lager im Pfaffengrund, Siemensstraße/Ecke Hans-Bunte-Straße entgegengenommen. Der Secondhandladen beim Lager hat außer samstags auch Montag und Mittwoch von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen unter Telefon 06221/802775 und www.helfer-ohne-grenzen.de . Der Verein bittet um Unterstützung für seine Arbeit durch Sachspenden oder durch Geldspenden auf das Konto Nr. 4003004 bei der Sparkasse Heidelberg (BLZ 672 500 20). Wer Mersiha direkt helfen möchte, kann unter dem Stichwort "Leukämie" einen Betrag auf das Konto überweisen, der Mersiha in voller Höhe zugute kommt.

RNZ vom 3.6.2003, www.rnz.de

Zu Helfer ohne Grenzen

 

 

 

 

Herz-HD-Stiftung sucht Ersatzfamilien

Die Heidelberger "Herz-HD-Stiftung" will ihr Engagement ausweiten, neben Aidswaisen möchten sie nun auch behinderten Kindern in Simbabwe helfen.

Nicht nur Aidswaisen, sondern auch körperlich oder geistig behinderte Kinder und Jugendliche in Simbabwe haben Hilfe nötig. So lautet die Botschaft von Dr. Greg Powell. Seit nunmehr 27 Jahren lebt der Kinderarzt in dem afrikanischen Land, lehrt an der Universität Harare.
Nach Heidelberg reichen seine Verbindungen, weil er seit einigen Jahren als Vorstandsmitglied der Kinderschutzorganisation "Child Protection Society" (CPS) mit der hiesigen "Herz-HD-Stiftung" zusammen arbeitet. Stiftungsgründer sind Hans und Doris Herz aus Handschuhsheim, deren Sohn als Mediziner bei einem Afrika-Aufenthalt Ende der 90-er Jahren auf die Problematik "Aidswaisen" aufmerksam wurde. In einem Zeitungsbericht von damals berichtete er, dass mangels medizinischer Versorgung 30 Prozent der Föten bereits im Mutterleib und weitere zehn Prozent während des Stillens mit dem Virus infiziert werden und schon innerhalb der ersten beiden Lebensjahre sterben würden. Doch auch den Nicht-Infizierten stehe ein hartes Schicksal bevor, weil sie bereits in jungen Jahren zu Aidswaisen würden. Dass sie verwaist sind, muss aber erst einmal jemand merken. Hier setzt die Arbeit von CPS an. "Soziale Probleme sind vorprogrammiert", weiß Dr. Greg Powell. Also muss es freiwillige Helferinnen geben, die Kinder und Jugendlichen von der Straße holen und für diese Aufgabe geschult werden. Als erste Auffangstation leisten Waisenheime - wie das in Vimbainesu - offenbar gute Dienste. Doch langfristig will der Arzt die Kinder und Jugendlichen lieber in Großfamilien untergebracht wissen, die seiner Erfahrung nach auch als "Paten" auf dem afrikanischen Kontinent bis heute gut funktionieren.

Als Dr. Greg Powell das Ehepaar Herz in Heidelberg besuchte, stand er noch unter dem Eindruck einer Unicef-Konferenz in Schweden, bei der die Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in Heimen ein Thema war. Seiner Schilderung nach ist es demnach erklärtes Ziel, Kinder doch lieber in Ersatzfamilien aufwachsen zu lassen. "Die Älteren schauen nach den Jüngeren ...". In Afrika scheint dieses Prinzip machbar. Der Kinderarzt weiß, dass dort für die Einrichtung von Schulen oder Kindergärten im Wesentlichen "ein Dach über dem Kopf" genügt. Für Behinderte müssten allerdings spezielle Einrichtungen geschaffen werden, um sie angemessen unterrichten zu können, glaubt er. Blind- und Taubheit aber auch angeborene Erkrankungen des Rückgrats gehören zu den am meisten verbreiteten Leiden afrikanischer Kinder und Jugendlicher.
Die Herz-Stiftung, die in der Vergangenheiten durch zahlreiche Aktionen Geld einspielte, das den Betroffenen direkt zufloss, will sich nun in erweiterter Form in Simbabwe engagieren. Rund 1300 Mal Schulgeld, die Betriebskosten für das Waisenhaus in Vimbainesu und Patenschaften werden bereits finanziert. Angesichts von etwa 780000 Waisen in Simbabwe sowie Behinderten, um die sich bisher kaum jemand kümmerte, dürfte der Aktionskreis nun allerdings erweitert werden.

Im Internet kann man sich unter www.herz-hd-stiftung.de informieren. Spendengelder für die Hilfsprojekte können bei der Baden-Württembergischen Bank AG Heidelberg, Kontonummer 531 34 656 00 (BLZ 672 200 00) eingezahlt werden.

Karin Katzenberger-Ruf, RNZ vom 2.6.2003, www.rnz.de

Zur Herz-HD-Stiftung

 

 

 

Hope for Life - Hoffnung für Menschen in Not in Schwetzingen neu

Schwetzingen. (ugl) Erst wenige Tage ist er alt, der Verein "Hope for Life - Hoffnung für Menschen in Not", am 8. Februar wurde er aus der Taufe gehoben.
Erstes Ziel ist es, die Not der Slum- und Straßenkinder an der thai-burmesischen Grenze zu lindern. Da in Burma momentan Bürgerkrieg herrscht, suchen viele Familien und Kinder als letzte Zuflucht vor Gewalt und Armut Schutz im benachbarten Thailand. Was sie hier als illegale Einwanderer erwartet, ist jedoch nur weiteres Elend.

Um zu überleben, müssen die Kinder etwa den ganzen Tag auf Müllkippen recyclingfähiges Material sammeln oder betteln gehen. Nachts schlafen sie auf der Straße oder unter der Brücke. Dabei bleibt es nicht aus, dass sie mit Drogen, Prostitution oder Menschenhandel in Berührung kommen. Hilfe finden diese Kinder in dem von Thais gegründeten Projekt "Childlife" in Mae Sai, das versucht, ihnen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Obwohl alle Mitarbeiter des Projektes nur für ein kleines Taschengeld tätig sind, setzen diese sich rund um die Uhr für die Kinder ein. Dabei arbeiten sie oft unter sehr widrigen Bedingungen, da das Geld für wichtige Anschaffungen wie zum Beispiel Mobiliar, Transportmittel und Kleidung fehlt. Die Kinder, die neu ins Projekt kommen, leiden oft unter Krankheiten, die auf die mangelnden Hygienebedingungen auf der Straße zurückzuführen sind.

1. Vorsitzender Thomas Albrecht hat die Not der Kinder hautnah miterlebt, da er mehrere Monate direkt vor Ort ehrenamtlich mitgearbeitet hatte. Besonders bewegt hat ihn die Geschichte der kleinen Naca, deren Eltern sich erhängten, weil sie die Familie nicht mehr ernähren konnten. Die völlig verwahrloste Naca wurde vom dortigen Projektleiter aufgegriffen und hat seitdem ein neues Zuhause im Childlife-Projekt gefunden. Inzwischen besucht sie die Schule und hat dadurch die Chance auf ein besseres Leben.

Der Verein sucht nun Mitglieder, Sponsoren sowie möglichst viele Kleinspender.

Weitere Informationen sind bei Thomas Albrecht unter 06202 920946 sowie im Internet unter www.hopeforlife.de zu erhalten.

RNZ vom 17.2.2033, www.rnz.de

 

 

Faten Mukarker berichtet aus Beit Jala bei Betlehem am 12.12.2002

Faten Mukarker, christliche Palästinenserin aus Bet Jala bei Betlehem, berichtet über das "Leben zwischen Grenzen", mitten im schwelenden Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis. Authentisch und bewegend schildert sie den Alltag im Krieg - dort wo bei Jesu Geburt vom "Frieden auf Erden" gesungen wurde. Der Begegnungsabend mit dem Vortrag von Faten Mukarker wird stattfinden am

12. Dezember 2002 um 20.00 Uhr
im Gemeindehaus St. Bonifatius, Hildastr. 6, Heidelberg-Weststadt.
Nähere Informationen hier:
www.bonifatius-hd.de/faten.htm
www.frsw.de/jerusalem bzw. www.frsw.de/jerusalem/jerusalem2.htm

Pfarrei St. Bonifatius
Pfarrer Christof Heimpel
Blumenstr. 23, D-69115 Heidelberg, Fon +49 6221 130216     Fax +49 6221 130226  
www.bonifatius-hd.de

 

 

Heidelberg-trifft-Afrika.de

  Foto: RNZ

Vier Heidelbergerinnen, Elena Malamud, Heidi Becker, Marianne Winkler und Claudia Schönwiese, haben die Website gestaltet und dazu alle afrikanischen Initiativen und Aktivitäten aus dem Heidelberger Raum zusammengetragen.  "Unsere Zielgruppe sind Afrikaner, die hier leben, afrodeutsche Familien und alle Menschen, die sich für Afrika und Afrikanisches begeistern", erläuterte Claudia Schönwiese im Gespräch mit der RNZ. Selbst mit einem Senegalesen verheiratet, kennt sie viele Afrika-Interessierte, und durch den afrikanischen Partyservice ihres Mannes kommen auch immer neue dazu." In Heidelberg leben etwa 1000 Afrikaner, im Rhein-Neckar-Kreis etwa 5000".
RNZ vom 13.11.2002,
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www.Heidelberg-trifft-Afrika.de , info@heidelberg-trifft-afrika.de

 

 

Arzneimittelspendenprojekt in Mexiko mit Apotheker Dr. Scior aus Walldorf

Der Verein "Hilfe zur Selbsthilfe Walldorf" unterstützt seit 1999 ein "Arzneimittelspendenprojekt" für verarmte Campesinos in der Sierra Madre Oriental im Südosten Mexikos. Das Projekt wird von Hanne Meißner und Doris Bernzen geleitet. Für eine nachhaltige und wirkungsvolle Durchführung in Mexiko selber sorgt Dr. Thomas Scior, ein Apotheker, der aus Walldorf stammt. Er besitzt auf Grund seines Aufenthaltes in Mexiko seit 1998 die nötigen "Vor-Ort-Kenntnisse". Bei einem Besuch in der Heimat berichtete er über die dortigen Verhältnisse auf dem Gebiet der Pharmazie.

In Mexiko arbeitet Dr. Scior an der Freien Universität Puebla als Professor mit Forschungs- und Lehrauftrag für Pharmazeutische Fächer in einem Pilotprojekt zur Wiedereinführung des Apothekenwesens. Die humanitäre Arbeit des Spendenvereins Walldorfs hatte im Jahre 2001 quasi als Nebenwirkung die Gründung der "Apotheker ohne Grenzen Deutschland" bewirkt. Deren Initiator ist ebenfalls Dr. Thomas Scior. Inzwischen ist deren Mexiko-Budget auf 40000 Euro angestiegen, und freiwillige Apotheker aus Deutschland werden im August rund 1500 verarmte Bauern und Indios in der Sierra mit ärztlich verordneten Arzneimitteln versorgen. Zwei Pharmafirmen (Pfizer und Schering) beteiligen sich an den medizinisch-diagnostischen Untersuchungen, die von mexikanischen Gesundheitsbehörden in Auftrag gegeben wurden.

Doch soll nicht nur die Not der armen Kranken und der kranken Armen gelindert, sondern vielmehr im Sinne des Leitspruchs "Hilfe zur Selbsthilfe" die mexikanische Eigeninitiative gefördert werden. Anders als bei den mediterranen Kulturen, die seit der Antike die sprachliche, religiöse und geistige Entwicklung Europas mitbestimmten, ist bis heute kaum ein Einfluss von Mesoamerika, dem antiken Mittel- und Südamerika, auf dem Alten Kontinent ausgegangen. Dies lag in der nachhaltigen militärischen und religiösen Unterdrückung indianischer Zivilisationen - Azteken und Mayas in Mexiko, Inkas in der Andenregion - durch die spanischen Eroberer. In allen Bereichen, auch der Heilpflege, wurde der Kolonie "Nueva España" unter Strafe ein Kulturverbot auferlegt.

Im RNZ-Pressegespräch mit Dr. Scior, der Bilder aus der Sierra für die Illustration dieses Artikels übergab, bestätigte sich der treffende Satz: Die Unterdrückung ist heutzutage im Zeichen der Globalisierung keine Frage mehr der fehlenden Technologie oder Produktqualität, sondern steckt in den Köpfen der Menschen. Scior: "Schuld an der fehlenden beziehungsweise falschen Entwicklung ist einmal die unkontrollierte Landnahme verarmter Campesinos, der Raubbau an den natürlichen Ressourcen (Boden, Wasser, Luft) sowie die Landflucht mit den Folgen der Verstädterung der idyllischen kolonialen Städtchen ebenso wie die demografische Entwicklung. "

Im Mexiko von 1900 lebten Scior zufolge weniger als 20 Millionen Menschen, heute sind es rund 100 Millionen, davon zwei Drittel unter 30 Jahren, abgesehen von den 10 bis 20 Millionen Mexikanern, die in den USA Arbeit suchten. Die Armut (Einkommen unter 1000 Euro pro Jahr) vermehre sich in diesem neoliberalen, prowestlichen Land schneller als der Wohlstand. Allgemeinbildung bzw. berufliche Ausbildung blieben für viele unattraktiv bzw. unerreichbar. "Im Grunde haben Länder wie Mexiko kein Geldmangelproblem", so Scior, "sondern ein eklatantes Geldverteilungsproblem wegen ihrer unsozialen und ungerechten Wirtschaftsform. Man sollte eigentlich die Dritte Welt eher unterstützen durch Erziehung und Bildung vor Ort".

Dr. Scior arbeitet in Mexiko, wo es überhaupt kein Apothekenwesen gibt, also keine universitär ausgebildeten Fachleute für Arzneimittelfragen, an dem Aufbauprojekt "Einführung des Studiengangs Pharmazie". Damit soll dem ungeregelten Verkauf von Fertigarzneimitteln industrieller Herkunft und derem falschen Gebrauch oder dem Missbrauch ein Ende bereitet werden.

Für Mexiko und die Walldorfer sei festzustellen, dass sich alles in allem ein glückliches, gelungenes Spendenprojekt ergeben habe, dank der edlen Großzügigkeit vieler Bürger sowie des humanitären Engagements des Hilfsvereins und der Stadt Walldorf. Dr. Scior übermittelte hierzu im Namen der Patienten, denen geholfen werden konnte, und der Gesundheitsbehörden vor Ort ein "herzliches Dankeschön an alle Spender und Helfer in der Heimat".
Wie,
RNZ vom 17.7.2002, mehr

Zum Verein Hilfe zur Selbsthilfe Walldorf
 

 

 

Montpellier als Pate für 40 Heidelberger Babys

 

 

 

 

 

40 Heidelberger Babys haben nun die Stadt Montpellier als Paten. Diesen netten Einfall hatte der Oberbürgermeister von Heidelbergs südfranzösischer Partnerstadt anlässlich der 40-jährigen Freundschaft der beiden Städte. Foto: Alex

Was haben Leon, Linus, Aurelia und Elias sowie 36 andere Heidelberger Babys gemeinsam? Zwei Dinge. Zum einen sind sie alle nach dem 30. September 2001 geboren. Zum anderen haben sie alle die Stadt Montpellier als Paten.
Diese ungewöhnliche Geschichte kam so. Im vergangenen Jahr feierten Heidelberg und Montpellier 40 Jahre glückliche Partnerschaft. Und es wurde natürlich zünftig gefeiert. Der umtriebige Oberbürgermeister der südfranzösischen Universitätsstadt, Georges Freche, wollte es aber nicht bei einmaligen Festivitäten bewenden lassen. So kam es zur Idee mit der Patenschaft als Geschenk. 40 Babys, allesamt nach dem Jubiläumstag am 30. September geboren, sollen noch einmal neuen Schwung in die Beziehungen bringen. Doch bei der bloßen Deklamation wird es nicht bleiben. Jedes Jahr, bis sie 18 Jahr alt sind, sollen die Heidelberger Steppkes ein Geburtstagsgeschenk aus Frankreich erhalten, und zum zehnten Wiegenfest sind sie samt Eltern sogar nach Montpellier eingeladen. Dieser Tage nun war der ehrwürdige Spiegelsaal des Prinz Carl mit höchst quirligem Leben erfüllt. Die Paten-Babys samt Geschwistern und Eltern harrten der Dinge, die da kommen sollten. Und der RNZ-Fotograf hatte alle Hände voll zu tun, das lebendige Gewusel auch angemessen ins Bild zu bannen. Aus Montpellier angereist war die Stadträtin für Partnerschaftsfragen, Fanny Dombre-Coste. Sie würdigte die Freundschaft zwischen den beiden Städten als "extrem dynamisch". Da Kinder ja schließlich die Zukunft Europas und eben auch der Städtepartnerschaften bedeuten, habe sich Oberbürgermeister Freche zu diesem originellen Geschenk entschlossen.

Vielleicht, so hoffte Fanny Dombre-Coste, wecke diese ungewöhnliche Patenschaft ja auch in den Kindern die Lust, andere Kulturen kennen zu lernen. Anschließend gab es für die Babys eine Erinnerungsmedaille der Stadt Montpellier mit eingraviertem Namen, ein kleines Spielzeug und für die Mütter eine Rose. "So lebendig habe ich diesen Saal ja noch nie erlebt", freute sich Stadtrat Karl Emer. Als die Städtepartnerschaft vor mehr als 40 Jahren begann, .standen Frieden und Aussöhnung zwischen zwei ehemals verfeindeten Völkern im Mittelpunkt. Heute ist das längst selbstverständlich geworden. Dennoch müssen die Beziehungen gepflegt werden. Und wie könnte das besser geschehen als durch menschliche Begegnung. Und die gibt es reichlich zwischen der Stadt am Neckar und der am Mittelmeer. Mehr als 300 Ehen hat die Partnerschaft schon gestiftet. "Wer weiß, was aus diesen Babys wird ...", ließ Emer seine Gedanken schweifen.

Von Kirsten Baumbusch , RNZ vom 24.5.2002, www.rnz.de

 

 

Hilferuf aus Siebenbürgen-Rumänien (5.3.2002)

Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich heisse Brigitte Coman, bin 22 Jahre alt, arbeite als Dolmetscherin und Sekretaerin in einer Brauerei und in meiner Freizeit beschaeftige ich mich auch mit dem Deutschen Demokratischen Forum aus Saechsisch-Regen (Siebenbuergen - Rumaenien).  Ich habe auf Ihrer Homepage ueber Ihre Hilfsaktionen gelesen und habe mich entschlossen Ihnen zu schreiben um Ihre Hilfe zu verlangen.  Ich weiss, dass es fuer Sie nicht einfach ist allen, die Ihnen schreiben erstens zu vertrauen und zweitens zu helfen.  Ich verlange Ihre Hilfe, da das Deutsche Demokratische Forum hier in Saechsisch-Regen und Umgebung den notleidenden Menschen, Rentner, Behinderten und armen Familien helfen moechte, aber leider sind unsere finanzielle Mittel sehr gering und die Mitgliederanzahl ist ziemlich gross - 450 Mitglieder.  Manchmal, wenn wir Hilfe aus dem Ausland bekommen, helfen wir auch dem Krankenhaus und dem Altersheim von hier aus der Stadt, aber wie ich Ihnen schon angegeben habe, reichen die finanziellen Mittel nicht mal fuer die Mitglieder des Forums.  Die Mitglieder des Deutschen Demokratischen Forums sind meistens Sachsen, die hier in Rumaenien leben aber auch Mitglieder anderer Minderheiten und diese Leute, kann man ohne weiteres angeben, haben kleine Loehne (ungefaehr 140-150 DM/Arbeiter) - mit diesem Geld koennen sie sich manchmal nicht die noetigen Medikamente einkaufen (Medikamente sind sehr teuer).  Das Deutsche Demokratische Forum, zusammen mit der Evangelischen Kirche aus Saechsisch-Regen haben eine Apotheke mit Medikamente, die man Ausland bekommt, eroeffnet und hier werden Medikamente gegen eine minimale Spende (jede Person, wie viel sie es sich leisten kann zu zahlen) verkauft - dieses Geld verwendet man nachher fuer das Einkaufen von Lebensmittel fuer notleidende Personen, Rentner, usw., aber auch fuer die verschiedene Aktivitaeten der Kirche. 
Wir wuerden uns freuen, wenn Sie uns mit irgend etwas helfen koennten: Medikamente, Lebensmittel, Kleider usw, sowie auch wuerden wir uns freuen, wenn wir eine Verbindung zwischen Ihrem Verein und dem Forum aufstellen wuerden.
Vielen Dank! Entschuldigen Sie mein Wagen - ich kann Sie versichern es war nur gut gemeint.
 
Mit Anerkennung, Brigitte Coman, Tel 040093388526
eMail b.coman@re.brauunion.ro

Diese eMail ging am 5.3.2002 bei hallo@hilfe-hd.de ein. Wer knüpft Kontakt auf?

 

 

Freundeskreis "Heidelberg-Simferopol" wurde vor zehn Jahren gegründet

ex. Es ist die Freude und Dankbarkeit, die den Heidelbergern Motivation gibt, den Kontakt nach Simferopol aufrecht zu halten. Es sind die Freundschaften, die zwischen Heidelbergern und Menschen in der Ukrainischen Stadt entstanden sind, die sich zu erhalten lohnen. Seit zehn Jahren besteht der Heidelberger Freundeskreis. Grund genug, für die Mitglieder während einer Hauptversammlung Resümee zu ziehen. Im Januar 1992 gegründet hat sich der Verein "Freundeskreis Heidelberg - Simferopol" schnell als wichtiger Pfeiler der Städtepartnerschaft etabliert. Einerseits werden humanitäre Hilfeleistungen organisiert, andererseits leistet der Verein auch einen Beitrag zur Völkerverständigung.

"Unser kleiner Beitrag zum Weltfrieden", sagt die Vorsitzende Magdalena Melter. Seit Bestehen organisiert der Verein Bürgerreisen auf die Krim, lädt im Gegenzug auch Menschen aus Simferopol an den Neckar ein. "So haben sich Freundschaften gebildet", erzählt Melter. Groß geschrieben wird auch der kulturelle Austausch: Musik- und Tanzgruppen, Big-Bands, Chöre. Unter anderem war der Freundeskreis 1995 Mitveranstalter der Friedensfeier in der Heidelberger Jesuitenkirche zum 50. Gedenktag des Kriegsendes. Ebenso engagierte sich der Verein bei einer Ausstellung "Unbekannte Krim - Archäologische Schätze aus drei Jahrtausenden" 1999 im Kurpfälzischen Museum. Viel aussagekräftiger ist das Engagement des Vereins aber in Simferopol.

1992 wurde die humanitäre Aktion "Familien helfen Familien" etabliert und seither Tonnen von Hilfsgüter für Behinderte, kinderreiche Familien, Tschernobyl-Geschädigte und ältere Menschen in die Partnerstadt geschickt. Zudem werden seit drei Jahren rund 40 000 Mark Spendengelder an rund 400 sozial Schwache in der Krim-Stadt verteilt. "Das ist ein Zeichen der Solidarität und auch der moralischen Unterstützung in einer schwierigen Zeit", so die Vorsitzende. Dank einer Privatspende konnte der Verein im Oktober 2000 das "Heidelberg-Haus" in Simferopol eröffnen, das mittlerweile "sehr gut angenommen" werde. Das Haus ist eine Begegnungsstätte, in dem sich ehemalige Zwangsarbeiter regelmäßig treffen und in dem ein Computer-Club für Behinderte und Nicht-Behinderte Menschen eingerichtet wurde. Für den Club wurden mit dem aktuellen Hilfsgütertransport sechs PC's nach Simferopol gebracht und vom Freundeskreis mit 40 000 Mark unterstützt.

RNZ vom 19.2.2002, ex

Zum Freundeskreis HD-Simferopol

   

 

 

 

Hölderlin-Schüler unterstützen Aids-Waisen

Engagiert für Aids-Waisen in Südafrika sind zurzeit Schüler des Hölderlin-Gymnasiums, die mit ihrer Lehrerin Marie-Therese Ottfried (rechts) und DAI-Leiter Jakob Köllhofer gute Ideen sammelten. Foto: Alex

sal. Afrika ist mehr als Elefanten und Affenbrotbaume. Afrika, das ist auch Armut und Aids, und es sind viele Kinder, die ihre Eltern wegen dieser Krankheit verloren haben. Ihnen ein wenig zu helfen ist Ziel des Funanani-Projekts, das in Bushbuckridge, Südafrika, von der engagierten Sozialarbeiterin Glanny Mabaso ins Leben gerufen wurde. Jetzt erhält das Projekt tatkräftige Unterstützung von Schülern des Hölderlin-Gymnasiums; Fünft- und Sechstklässler waren mit ihrer Lehrerin Marie-Therese Ottfried ins Deutsch-Amerikanische Institut gekommen, um das Funanani-Projekt vorzubereiten.

"Toll, dass ihr da seid", begrüßte DAI-Leiter Jakob Köllhofer die Kinder. Er erzählte ihnen von Südafrika und vom kleinen Dorf Bushbuckridge, wo Glanny Mabaso für gesunde Aids-Waisen eine Bleibe, Essen und Betreuung durch die freiwilligen Helfer aus dem Dorf organisiert. Die Heidelberger Schüler ernannte Köllhofer zu "Botschaftern" des Projekts und zeichnete sie mit einer Urkunde und einer grünen Schleife aus in Anlehnung an die rote Aids-Schleife.
In einem Ideenpool sammelten die Kinder Anregungen, wie sie konkret helfen wollen. Päckchen, schicken, Briefe in Englisch schreiben, einen Bazar veranstalten, waren einige ihrer Vorschläge.

RNZ vom 4.2.2002

 
 

Straßenkinder Kolumbien

Gemeinsames Bildungsprojekt von Heidelberger Druckmaschinen und PH Heidelberg für Kolumbien
Von Ingeborg Tzschaschel

Bildung zählt neben Nahrung und Obdach zu den Grundbedürfnissen und Grundrechten. Dennoch sind heute noch fast eine Milliarde Menschen nicht in der Lage, ihren Namen zu schreiben, ein Formular auszufüllen oder gar einen Computer zu bedienen. Nach Berichten des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF leben 20 bis 30 Millionen Kinder auf der Straße und sind in einer hoffnungslosen Situation. Für diese Kinder ist Bildung der Schlüssel zur Zukunft, sie ist Voraussetzung dafür, einen qualifizierten Arbeitsplatz zu bekommen.

Ziel eines gemeinsamen Projekts der Heidelberger Druckmaschinen AG und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg ist es, verlassenen, entwurzelten und verwaisten Kindern in Kolumbien durch Bildung die Chance auf ein besseres Leben zu geben. Der Religionswissenschaftler und Pädagoge Prof. Hartwig Weber, PH Heidelberg, und Simone Wessely, zuständig für Sponsoring bei der Heidelberger Druckmaschinen AG, stellten in der Print Media Academy das Projekt "Patio 13 - Schule für Straßenkinder" vor.

Das jetzt gestartete Projekt ist Forschungsvorhaben und Praxisprojekt zugleich und will mit seinem neuartigen Ansatz eine Brücke zwischen Schule und Straße, Lehrerausbildung und Straßenkindern schlagen. Die Lebenssituationen von Kindern, die auf der Straße leben, werden untersucht, um sie verbessern zu können. Das Projekt ist auf vier Jahre angelegt und wird von dem Unternehmen mit mehreren Zehntausend Mark jährlich gesponsert. Professor Weber betonte, dass die Pädagogische Hochschule Heidelberg Kontakte zu anderen Hochschulen und Universitäten in etwa 30 Ländern unterhalte.

Dabei seien ihr Beziehungen zu Ländern der Dritten Welt besonders wichtig. Kinder in Deutschland sollen von Kindern in'" fernen Ländern erfahren, Studierende aus Heidelberg sollen mindestens ein Semester im Ausland verbringen. Er selbst arbeitete von 1975 bis 1977 am Erziehungsministerium in Bogota als Leiter eines deutschen Bildungsprojektes in der Lehrerfort- und Weiterbildung. Seit dieser Zeit beschäftigt er sich mit den sozialen Brennpunkten in dem südamerikanischen Land.

Unter der Leitung von Sor Sara Sierra, die dem Rat der kolumbianischen Primar-Lehrerausbildungsstätten vorsitzt, und Hartwig Weber arbeitet eine Gruppe von Wissenschaftlern, Straßenpädagogen und Studierenden im Zentrum und in den Slums der Millionenstadt Medelin. Mit Einwegkameras werden die Straßenkinder sich selbst und ihre Umgebung fotografieren und so ihre Wirklichkeit, Erfahrungen, Wünsche und Hoffnungen ausdrücken. Mit den Fotos vermitteln sie authentische Einblicke in eine fremde Welt, und mit Berichten und Erzählungen kommentieren sie ihre Bilder. Projektziel sei es, so der Heidelberger Pädagoge, dass die Straßenkinder die Chance erhalten, die Schule zu besuchen. In ihrem Umfeld werden Straßeneckenschulen eingerichtet. Pädagogik, Didaktik und Methodik werden gemeinsam mit den betroffenen Kindern entwickelt. Ziel sei es auch, in die kolumbianische Lehrerausbildung den neuen Studienbereich "Straßenkinderpädagogik" zu integrieren. . Simone Wessely hob hervor, dass die Heidelberger Druckmaschinen mit dem Projekt einen Beitrag zur Resozialisierung und zur Alphabetisierung von Straßenkindern in Kolumbien leisten wollen. Das innovative Bildungsprojekt der Pädagogischen Hochschule Heidelberg hätte einen starken Unternehmensbezug und fördere den weltweiten interkulturellen Dialog. Der Sponsor Druckmaschinen, so Wessely, werde sein Know-how auf verschiedenen Ebenen in das Projekt einbringen und in die Lehrlingsausbildung integrieren.
Ingeborg Tzschaschel in RNZ vom 14.12.2001

 

 

FIAN feiert am 1.12.2001 den 15. Geburtstag in Heidelberg

Sie kamen aus aller Welt nach Heidelberg: Die Mitglieder des FIAN-Vorstands. Im neuen Büro am Bahnhof liegt die Schaltzentrale der internationalen Organisation. Foto: Kresin

Chiapas, Mexiko. Digna Ochoa tat, was sie nicht hätte tun dürfen. Bei ihrem Kampf für die Bauern in ihrem Land stellte sich die Rechtsanwältin den Militärs entgegen. Sie blieb bei den Leuten, denen man das Land weggenommen hatte, machte Fotos von den Bewaffneten, notierte sich genau, was geschah. Vor kurzem dann die Nachricht: FIAN-Aktivistin Digna Ochoa - ermordet.

Heidelberg Hauptbahnhof. 17 Stunden ist die junge Frau mit der Bahn gefahren, für einen Besuch im Schloss wird sie auch diesmal keine Zeit haben. Was Lisa Fredriksson und ihre Mitstreiter aus Mexiko, Honduras, den Philippinen, Norwegen, Kanada und Belgien von Heidelberg sehen, ist vor allem das Bahnhofsgelände. Das heißt nicht, dass sie nur auf der Durchreise sind. Nein, in gewisser Weise dreht sich für sie alles um Heidelberg.

Lisa Fredriksson ist Präsidentin der internationalen Menschenrechtsorganisation FIAN, die in Heidelberg ihren Ursprung hat. Wie die 32-jährige Schwedin haben auch die meisten anderen Vorstandsmitglieder, die am Wochenende für wenige Tage nach Heidelberg gekommen sind, lange Reisen hinter sich. Müde wirkt hier, in den frisch gestrichenen Büroräumen im Bahnhofskomplex, niemand. Schließlich gibt es auch etwas zu feiern: 15 Jahre Einsatz für Menschen in Not - und die neue, größere FIAN-Schaltzentrale. Mit Blick auf die Gleise und Weichen des Heidelberger Hauptbahnhofs. Die Geschichte der Mexikanerin Ochoa zeigt, um wie viel es hier geht, und was dabei auf dem Spiel stehen kann. Glücklicherweise ist Ochoas Schicksal eine Ausnahme. Erfolgsmeldungen überwiegen:

"Vor 15 Jahren lagen die Dinge anders, doch mittlerweile gibt es immer mehr Länder, die das Grundrecht auf Nahrung umsetzen. Und das ist unser Ziel", sagt Lisa Fredriksson. Sie engagierte sich schon während ihres Politik-Studiums in Göteborg für Menschen, die unter Hunger und Unterernährung zu leiden haben. Dass sie und die anderen an diesem Abend nach Heidelberg gekommen sind, hat seinen besonderen Grund, "Denn FIAN ist eine Heidelberger Erfolgsgeschichte", sagt der Mathematiker Dr. Rolf Künnemann, der vor einigen Jahren seinen Job an der Ruprecht-Karls-Universität an den Nagel hängte und jetzt FIAN-Generalsekretär ist. Künnemann gründete 1986 mit anderen Aktivisten das Internationale Sekretariat von PIAN - zunächst in einem Keller in Wiesloch.

FIAN, das steht für "Foodfirst Information Action Network". Und das bedeutet, dass sich heute 1800 Mitglieder aus 60 Ländern für jene Menschen engagieren, die oft einfach vergessen wurden. Weil sie nicht wegen ihrer Meinung unterdrückt werden, sondern Opfer von wirtschaftlichen und sozialen Missständen sind. "Amnesty hilft Opfern von Polizei und Justiz. Doch was ist mit Fischern, deren Fanggebiete geplündert werden? Mit Bauern, die man von ihrem Land vertreibt?" Marie Ganier-Raymond stammt aus Frankreich, ist 38 und hat in Heidelberg studiert. Heute ist sie bei FIAN, weil sie eine Antwort auf diese Fragen gesucht hat. Mittlerweile hat FIAN einen festen Status bei den Vereinten Nationen. Obwohl in vielen Ländern angefeindet, verweisen die Mitglieder heute stolz darauf, wo sie die Lage der Menschen verbessern konnten: In Indien, Honduras oder Mexiko. Koordiniert wird dies alles nach wie vor in Heidelberg.

Stephan Kamps, RNZ vom 3.12.2001

 

 

 

Attac in Heidelberg gegründet (3.12.2001)

 

Haben Attac Rhein-Neckar aus der Taufe gehoben: Peter Wahl (links) vom Koordinierungsausschuss und die Gründungsmitglieder Kerstin Sommer und Roland Süß. Foto: Kresin

Zur Gründung kamen mehr als 200 Leute ins DAI
"Wir wollen in der Gesellschaft Fuß fassen"
Kritik an Währungsspekulationen und sozialer Ungerechtigkeit - es waren schwer verdauliche Themen, die bei der Gründungsveranstaltung von Attac Rhein-Neckar auf den Tisch kamen. Aber das Bündnis scheint den Nerv vieler Bürger zu treffen - mehr als 200 Interessierte fanden den Weg ins Deutsch-Amerikanische Institut (DAI). Keine Wahlen und keine festen Strukturen - Attac unterscheidet sich erheblich vdn den meisten anderen politischen Akteuren. Und so sollte auf der Gründungsveranstaltung auch nur das Bündnis vorgestellt werden. Ganz unüblich ging es nicht darum, bestimmte Gremien und Posten zu besetzen. Das "Zauberwort" von Attac heißt Basisdemokratie. Mit dieser Strategie feiert Attac einen Erfolg nach dem anderen.

Zurzeit wird in der Bundesrepublik jede Woche eine Regionalgruppe gegründet. Bundesweit haben bereits 3443 Organisationen und Einzelpersonen die Attac-Erklärung unterzeichnet. Unter Letzteren finden sich auch zahlreiche namhafte Politikwissenschaftler, Oskar Lafontaine und Konstantin Wecker. Und Fragen über die Globalisierung und soziale Gerechtigkeit brennen offenbar auch den Bürgern im Rhein-Neckar-Raum unter den Nägeln. Nachdem Peter Wahl vom Koordinierungskreis Attac Deutschland seinen Einführungsvortrag "Krisen, Crashs und Spekulanten" gehalten hatte, gab es im DAI starken Beifall, und es entstand eine lebhafte Diskussion.

Es sind also Themen von internationaler Bedeutung, die bei Attac im Mittelpunkt stehen. Wozu gibt es dann Gruppen auf regionaler Ebene? Zunächst gehe es darum, die Bürger für die Konsequenzen der ökonomischen Globalisierung zu sensibilisieren, zu informieren und zu mobilisieren. "Bei Festen bauen wir beispielsweise Stände auf", erklärt Kerstin Sommer, die Attac Rhein-Neckar mit ins Leben gerufen hat. Fahrten werden organisiert, wie etwa vom 13. bis 15. Dezember nach Brüssel. Dort findet ein Treffen der EU-Regierungschefs statt. Und bei dieser Gelegenheit möchte Attac für die europaweite Einführung einer Tobin-Steuer demonstrieren, das heißt für eine Abgabe auf Finanztransaktionen eintreten.

Attac versteht sich nicht zuletzt als Lobby-Gruppe. Die Regionalgruppe Rhein-Neckar möchte auf die hiesigen Bundestagsabgeordneten einwirken und sie für ihre Ideen gewinnen. Eine Strategie, mit der die Franzosen bereits große Erfolge feierten. Dank der Zeitschrift "Le monde diplomatique" ist Attac Frankreich mit 30 000 Mitgliedern zu einer äußerst starken Bewegung geworden, an der die politischen Parteien insbesondere im Vorfeld von Wahlen nicht mehr vorbeikommen. Die Mehrheit der Abgeordneten in der Nationalversammlung hat jüngst die Einführung einer Tobin-Steuer beschlossen und damit die erste wichtige Attac-Forderung erfüllt.

Den Attac-Aküvisten in Deutschland geht es aber zunächst darum, mit ihren Ideen in der Gesellschaft Fuß zu fassen. In Arbeitsgruppen werden einzelne Teilaspekte der Globalisierung behandelt. Attac Rhein-Neckar etwa hat bereits zwei Gruppen gegründet. Die eine kümmert sich um Fragen rund um die Welthandelsorganisation (WTO), die andere um soziale Sicherung. Ziel ist es, eine Plattform für den Informations- und Erfahrungsaustausch zu schaffen. Das Bündnis möchte wegkommen von dem Klischee, dass es vor allem von jungen Leuten und Altlinken getragen wird. "Außer für fremdenfeindliche und antidemokratische Elemente stehen wir allen Teilen der Gesellschaft offen", erklärte Peter Wahl im DAI. Eine Offenheit, die dem Bündnis in jüngster Zeit aber auch einige Probleme bereitet.

Seit dem 11. September hat Attac einen großen Zulauf von heimatlosen Pazifisten erhalten. Es wird zunehmend schwieriger, sich auf ökonomische und soziale Fragen zu konzentrieren. Bisher gelang es Attac aber noch, den Einfluss von Parteien und Verbänden zurückzudrängen. Im Koordinierungsausschuss für Deutschland dürfen beispielsweise keine Parteienvertreter mitreden. Wie es mit Attac Rhein-Neckar weitergeht, wird sich am 13. Dezember zeigen. An diesem Tag trifft sich das Plenum das nächste Mal im Eine-Welt-Zentrum im Karlstorbahnhof. Dann wird auch darüber entschieden, ob sich die Regionalgruppe eine Satzung geben soll. Denn darüber kann bei Attac jede Gruppe selbst entscheiden. Am Rande der Gründungsveranstaltung wurden, jedenfalls Stimmen laut, dass das Bündnis sich endlich festere Strukturen geben soll. "Bewegen wir was!" war das Motto der Veranstaltung. Und bei Attac ist noch viel in Bewegung.

Was ist die Attac-Bewegung?

Ihre Wiege hat die Bewegung Attac in Frankreich. Sie entstand nach ei- nem Leitartikel in der französischen Zeitung „Le monde diplomatique", in dem sich Ignacio Ramonet im Dezember 1997 dafür ausgesprochen hatte, eine Organisa tion zu schaffen, die sich für die Einführung einer Tobin-Steuer einsetzt. Das heißt, auf alle finanziellen Transaktionen soll eine Abgabe erhoben werden, die Ländern in der Dritten Welt zugute kommt. Aus dem Französischen stammt also auch der Name „Attac" - es ist die
Abkürzung für „Association pour la taxation de transactions financieres a l'aide des citoyens" (auf deutsch: „Vereinigung zur Besteuerung von Finanztransaktionen im Interesse der Bürger"). Mittlerweile hat Attac mehr als 55 000 Mitglieder in 30 Ländern. Die Organisationen, die die Attac-Erklärung unterzeichnet haben, sind dabei nicht mitgezählt. In Deutschland findet Attac beispielsweise Unterstützung von der Gewerkschaft verdi, dem BUND und Pax Christi. Das Netzwerk ist heute einer der wichtigsten Globalisierungskritiker. Die Attac-Forderungen beschränken sich nicht mehr allein auf die Tobin-Steuer: Schließung der Steueroasen und Demokratisierung des Internationalen Währungsfonds sind z.B. weitere Punkte des Forderungskatalogs. Dabei steht insbesondere der Neoliberalis mus im Zentrum der Kritik: „Attac setzt sich für die Globalisierung von sozialer Gerechtigkeit, politischen, wirtschaftli- chen und sozialen Menschenrechten, für Demokratie und umweltgerechtes Han deln ein", heißt es in der Selbstverständnis-Erklärung von Attac.

Holger Buchwald, RNZ vom 3.12.2001

 

 

Rumänische Waisenkinder: Vergessene Kinder

"Interessengemeinschaft für rumänische Waisenkinder" baut Therapiezentrum in Schässburg auf - Patenschaften und Spenden erbeten

Von Ingeborg Salomon

Melinda ist sieben Jahre alt. Sie spricht nicht, sie nimmt nur selten Blickkontakt auf, und sie ist hyperaktiv. Psychisch und intellektuell ist das Mädchen auf dem Stand einer Einjährigen und physisch auf dem einer Vierjährigen. Melinda wird ihre Entwicklungsrückstände wohl nie aufholen, und doch hat sie Glück gehabt, denn Melinda ist eins der "vergessenen Kinder" in Rumänien, von den Eltern aus Not irgendwo abgelegt und ihrem Schicksal überlassen. Doch die Kleine hat Pflegeeltern gefunden, die ihr mit Hilfe der Heidelberger "Interessengemeinschaft für rumänische Waisenkinder" Geborgenheit und Liebe geben.

17 Waisenkinder hat Claire Thobe-Arza, die den Verein vor sieben Jahren gegründet hat, inzwischen vermittelt; die meisten leben wie Melinda in Pflegefamilien, zwei sind so schwer behindert, dass sie in einem Heim untergebracht werden mussten, eins konnte nach Hause zurückkehren. "Alle diese Kinder und ihre Pflegefamilien brauchen neben regelmäßiger finanzieller Unterstützung auch moralische und fachliche Hilfe", so Claire Thobe-Arza. Denn Kinder wie Melinda sind ungeheuer anstrengend, manchmal fangen sie wieder an einzunässen, sie haben sprachliche und motorische Defizite, die in Deutschland durch eine gezielte Therapie aufgefangen werden könnten.

Doch die Verhältnisse in Rumänien sind immer noch mehr als desolat; zwar hat sich die politische Lage zurzeit leicht stabilisiert und die Inflationsrate ist von 41 Prozent auf 20 Prozent gesunken. Aber die Bevölkerung lebt besonders auf dem Land noch unter menschenunwürdigen Bedingungen. "Ich habe Familien gesehen, bei denen die Eltern zusammen mit zehn Kindern ein Bett in einer ärmlichen Hütte haben", weiß die engagierte Helferin. Hatte Claire Thobe-Arza letztes Jahr noch gehofft, dass die Abteilung für verlassene und unterernährte Kinder im Kinderkrankenhaus Schässburg geschlossen werden könne, fand die Heidelbergerin bei ihrem letzten Besuch im August dort mehr Kinder als zuvor.

"Wir haben letztes Jahr ein Haus mit Hof und Garten mitten in Schässburg gekauft, um dort ein Therapiezentrum für die Kinder und eine Begegnungsstätte für die Pflegefamilien einzurichten", berichtet Claire Thobe-Arza. Das Haus wird zurzeit von Grund auf saniert, doch das Büro des Schässburger Teams ist schon eingezogen; auch Joachim Roth, der seinen Zivildienst bei der Interessengemeinschaft ableistet, wohnt dort und kümmert sich vor Ort um die Pflegschaften. Ab Januar sollen in dem neuen Zentrum gezielte Therapien für Kinder angeboten werden, auch ein stundenweises Betreuungsangebot zur Entlastung der Mütter ist geplant. "Pflegefamilien sind für diese verlassenen Kinder die beste und auch die billigste Lösung", weiß Claire Thobe-Arza. Denn bereichern kann sich niemand an den Hilfsgeldern aus Deutschland, dazu sind sie zu knapp kalkuliert; mit 30 Euro kann ein Kind monatlich unterstützt werden, eine Familienpatenschaft ist ab 70 Euro monatlich möglich.

Claire Thobe-Arza engagiert sich seit vielen Jahren für rumänische Waisenkinder wie Christian und Melinda(Mitte); das siebenjährige Mädchen spricht noch kein Wort. Foto: privat

Claire Thobe-Arza könnte stolz sein auf ihre Arbeit in Rumänien, hat ihr doch erst vor kurzem der CDU-Ortsverband Plankstadt im Namen der CDU Nordbaden den ersten Preis im Rahmen der Aktion "Bürger machen Staat" in der Kategorie "Internationale Projekte" verliehen. Wichtiges Auswahlkriterium war dabei, dass alle Mitglieder ehrenamtlich arbeiten und so nur sehr geringe Verwaltungskosten anfallen. "Wir freuen uns über die Auszeichnung, aber wir sind und bleiben natürlich überparteilich und überkonfessionell", stellt Claire Thobe-Arza klar. müssen entlastet werden Doch sie denkt auch langfristig. "Wenn wir die Pflegefamilien nicht entlasten und die Kinder weit über den normalen Familienalltag hinaus fördern, ist zu befürchten, dass die völlig überforderten Mütter die Kinder wieder abgeben", sagt sie. Dieser Gefahr soll mit dem neuen Therapiezentrum entgegengearbeitet werden.

INFO: Nähere Auskünfte gibt es auf der Homepage unter www.rumaenische-waisenkinder.de. Spenden werden erbeten auf das Konto 1 311 069 bei der Sparkasse Heidelberg, BLZ 672 700 24
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RNZ vom 20.11.2001, Ingeborg Salomon

 

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