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Schleiereulen machen Eschelbronner glücklich

Endlich Familie mit achtfachem Nachwuchs in Nistkasten im Turm der Evangelischen Kirche gezogen – Ernst Butschbacher betreut liebevoll

Eschelbronn. (ww) Eine sehr erfreuliche Nachricht bereicherte das erstmals angebotene Wochenend-Grillfest der Natur-, Tier- und Vogelfreunde bei Helmut und Renate Echner aus. Schon vor der Begrüßung durch den Vorsitzenden Bernd Grab war Stefan Weiß als Chefkoch am Wirken und konnte unterschiedliche Leckerbissen anbieten, wovon reichlich Gebrauch gemacht wurde. Volle Zufriedenheit hatte sich breit gemacht, doch dann kam eine unerwartete frohe Mitteilung, die zum Höhepunkt der abendlichen Gespräche wurde.

Ernst Butschbacher machte die Mitteilung, dass nach jahrelangem Warten endlich der Nistkasten im Turm der alten Volksschule bewohnt sei und zum Beweis legte er Bilder mit vier jungen Schleiereulen vor.

Freude in allen Gesichtern und besonders beim Schriftführer Wilfried Wolf, der Initiator dieser Idee war. Zuerst war dessen Vorschlag geplant, im Turm der evangelischen Kirche am Marktplatz ein Nistkasten für Falken, Eulen oder Kauze anzubringen, wie dies erfolgreich bei der Heiliggeistkirche in Heidelberg oder im Kirchturm in Daisbach und anderen Orten erprobt worden war.

Doch der Eschelbronner Kirchengemeinderat konnte sich mit diesem Vorschlag nicht erfreuen, da man mit Kauzen in früheren Jahren schlechte Erfahrungen gemacht hatte, von denen der ganze Turmraum verunreinigt worden war.

Die Zusicherung des Vereins, dass die Tiere nur durch ein Schlupfloch in den Nistkasten kommen können, führte zu keinem positiven Ergebnis. Daraufhin wurde von Bürgermeister Florian Baldauf um Genehmigung für einen Nistkasten im Turm der alten Volksschule gebeten, was sofort genehmigt wurde.

Nach den Maßen des Ehrenvorsitzenden Erich Lagler fertigte Heinz Wieland einen Kasten an, der am Samstag, 29. September 2001 zur Schule transportiert wurde. Die Arbeitsgruppe mit Bernd Grab, Ernst Butschbacher, Hartmut Wieland und Wilfried Wolf brachte den schweren Kasten gut bis ins obere Dachgeschoss.

Doch dann war dieser plötzlich zehn Zentimeter zu breit und ging nicht durch das letzte obere Einstiegloch. Für den erfahrenen Malermeister Ernst Butschbacher war dies kein Problem. Er fand eine offene Dachbodenstelle und mit einem dort vorliegendem Absperrband wurde der Kasten hochgezogen, doch nach einem Meter riss natürlich das Band und der Kasten fiel auf den Dachboden zurück- ähnlich wie der Steg über die Schwarzbach im Jahre 1704, was zum Eschelbronner Uznamen geführt hatte.

Ernst Butschbacher holte von Zuhause eine starke Kette und bald stand der große Kasten hinter dem Einflugloch, doch schon kam wieder ein neuer Schreck, denn man konnte nicht wegen der Turmenge durch das oben angebrachte Fenster sehen. Ernst Butschbacher musste wieder nach Hause und mit einer Stichsäge verlegte er das Sichtloch auf die Rückseite.

Nun hoffte der Verein auf ein Brutjahr 2002. Unzählig oft kletterte Ernst Butschbacher in den Turm, doch es regte sich nichts und das blieb auch so in den beiden nächsten Folgejahren. Doch nun hat sich die lange Wartezeit gelohnt und große Freude auch darüber, dass nun Schleiereulen eingezogen sind, die schon lange auf der roten Liste der bedrohten Tierarten stehen.

Das Weibchen hatte achte Eier gelegt und vier Jungen sind geschlüpft, die wegen unterschiedlicher Schlupfzeit unterschiedlich groß sind aber in 40 Tagen werden alle gleich groß und stark im Kasten herumhüpfen. Derzeit beschützt das erstgeborene Junge bei Gefahr die anderen und so sind nicht alle auf einmal zu sehen.

Ernst Butschbacher wird als Betreuer nun lieber als früher auf den Turm hochsteigen und wird dem Verein Bericht erstatten.

Seit zwei Jahren brütet in der Kallenberg- Felswand erfolgreich ein Uhupaar und nun sind auch noch Schleiereulen im Schreinerdorf- ein schöner und wertvoller Beitrag der Naturschützer zur Erhaltung der göttlichen Schöpfung

RNZ vom 21.7.2005

 

Tiere helfen Menschen - besonders im Altersheim

Niemand scheint Cézanne so leicht aus der Ruhe zu bringen. Auch nicht Agnes Roth, die freudestrahlend in ihrem Sessel sitzt und ihm schon von weitem entgegen jauchzt: "Ist das der Oscar?" - "Nein, das ist Cézanne", antwortet Frauchen Silke Storz, während ihr großer Mischlingshund, Schulterhöhe 78 Zentimeter, gemächlich in das Zimmer trottet, in dem schon fünf alte Menschen ungeduldig auf ihn warten. Mehr noch als für die Senioren interessiert sich Cézanne aber für die Leckerlis auf dem Tisch. Ein Ehepaar schaut sehr skeptisch, als das riesige schwarz-braune Tier mit den weißen Flecken am Hals und auf der Brust seine Schnauze auf die Tischplatte legt. Agnes Roth dagegen klatscht in die Hände: "Das ist aber auch ein lieber Kerl." Für sie heißt Cézanne ab sofort schlicht "Cäsar". Den Rüden stört's nicht. Schließlich bekommt er einen Hundekeks.

Silke Storz und ihr Rüde Cézanne gehören zur Regionalgruppe des Vereins "Tiere helfen Menschen". Die beiden besuchen alle 14 Tage das Altersheim St. Michael in Handschuhsheim. Mit von der Partie sind an diesem Vormittag die fünf Monate alte Fox-Terrier-Hündin "Frieda", die zurzeit bei Storz in Pflege ist, und Simona Kaspereit mit ihrem Hund "Oscar", eine grau-melierte amerikanische Bulldogge - vielleicht reinrassig, vielleicht aber auch ein Mischling. So genau weiß Simona Kaspereit das nicht.
"Im Alter verlieren Menschen viele Fähigkeiten", erzählt Pflegedienstleiter Klaus Mayer: "Die Emotionen bleiben aber erhalten." Genau hier setzt die Aktion des Vereins "Tiere helfen Menschen" an. Die Hunde sollen Gefühle aus den Senioren herauskitzeln. Ein Konzept, das funktioniert. Die Alten freuen sich, wenn "Oscar" und "Frieda" zu ihnen kommen und sich von ihnen kraulen lassen. Manche zucken auch ein wenig ängstlich zurück, wenn der große "Cézanne" ihnen zu nahe kommt. In jedem Fall wecken die Hunde aber Emotionen - positive wie negative.

"Tiere nehmen Menschen an, wie sie sind, und achten nicht auf Äußerlichkeiten", betont Mayer. Agnes Roth hat die fünf Monate alte"Frieda" auf dem Arm, die mit einem kleinen Stoff-Hai spielt. "Die Hunde wissen halt, was Liebe ist", freut sich die Frau, die seit zwei Jahren in St. Michael wohnt.
Die Senioren im Altenheim sind nicht die einzigen, die sich regelmäßig über tierischen Besuch freuen. Die Regionalgruppe Rhein-Neckar von "Tiere helfen Menschen" besucht außerdem eine Tagesgruppe für Kinder mit Lernstörungen und eine Jugend-Arrestanstalt in Wiesloch, ebenso wie eine Einrichtung für psychisch Kranke in Ludwigshafen, um nur noch einige Stationen zu nennen.

Bei so viel ehrenamtlichem Engagement ist natürlich jede Menge Bedarf für zusätzliche, zwei- und vierbeinige Helfer. Bis die aber auf Jugendliche und Alte "losgelassen" werden, bedarf es einer intensiven Vorbereitung. "Die Tiere müssen lernen, sich von Menschen spontan anfassen und auch mal umarmen zu lassen", erzählt Silke Storz, die eine Hundeschule in Mühlhausen leitet: "Gehhilfen und Rollstühle dürfen den Hunden nicht fremd sein." Die Kurse, die mal im Freien, mal in St. Michael stattfinden, dauern mehrere Abende. Storz: "Viele Hundebesitzer sind anfangs von unserer Arbeit hellauf begeistert und stellen später fest, dass da richtig Arbeit dahinter steckt." Der Aufwand lohnt sich. Mancher Halter lernt im Kurs, seinen Hund zu erziehen. Und die Senioren sind sowieso begeistert. Und am Ende verrät Silke Storz auch, was die Vierbeiner von dem Projekt haben: "Kekse".
Holger Buchwald am 23.11.2004 auf www.rnz.de

"Tiere helfen Menschen"
Regionalgruppenleiterin Alexandra Bauer, Telefon 06228/ 912206, Mobil 0174 2026366,
thm-rhein-neckar@gmx.info

 

 

 

Herbstzeit-Igelzeit: Hilfe für nächtliche Igel-Retter

Sinsheim/Neidenstein. Im Spätjahr sieht man sie häufiger: Igel bei der Suche nach Wintervorräten, in den Dörfern und Siedlungen sind sie noch recht häufig. Was aber tun, wenn man jetzt einen Igel findet. Kümmern oder nicht?

"Längst nicht jeder Igel braucht Hilfe, aber jede Hilfe muss richtig sein", sagt auch Harald Victor. Wie vielen der sympathischen Insektenfresser Victor in den vergangenen rund 20 Jahren eine vorübergehende Bleibe bescherte, oder ihnen wie auch immer den Winter erleichterte, kann er allenfalls noch schätzen. Es waren Hunderte, zugetragen von etlichen besorgten Menschen im ganzen Kraichgau. Nicht immer waren die Sorgen durch mehr als die süßen Knopfaugen begründet. Denn in der Regel kommen Igel draußen besser klar als im Haus. Man darf nicht vergessen, dass Igel genauso Wildtiere sind, wie zum Beispiel ein Känguru. Und: Sie gehören nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders geschützten Spezies.

"Igel-Sammeln ist ganz und gar nicht angebracht," findet deshalb Harald Victor. Der Diplom-Physiker der durch seinen ersten "Findling" und somit wie die Jungfrau zum Kinde zum Experten-Status kam, kennt die vielen Mamas und Papas mit den Kindern, die Gutes tun und helfen wollten. Und schließlich ziemlich hilflos vor "ihrem" Igel und schließlich vor Victors Türe standen.

Wer jetzt also beim Verbrennen von Grünschnitt und Laubwerk lieber einmal zu viel nachsieht, beim Umgang mit Sensen, Motorgeräten und mit der Mistgabel behutsam vorgeht und den ein oder anderen Laubhaufen im Garten lässt, der hat schon viel für den Igel getan. Wer es besonders gut meint, der schafft zusätzlich Naturnähe mit losen Stein- und Holzhaufen und wählt ein für Igel unschädliches Schneckenkorn.

Ein Schälchen mit in Pflanzenöl (niemals in Milch) getränkten Haferflocken, am Abend auf die Terrasse gestellt, hilft beim Kräftesammeln für den Winter. Zusätzlich im Garten aufgestellte, strohgefüllte Igelhäuschen laden die Besucher zum Bleiben ein. Kommunen, Grünflächenämter und Landschaftspfleger betreiben durch weniger rigorose Bewirtschaftung und Säuberung der Park- und Grünanlagen aktiven und notwendigen Igelschutz.

Bei auffallend kleinen Tieren tut man nichts Falsches, wenn man genauer nachsieht: Zwischen 300 und 500 Gramm Körpergewicht gelten als Untergrenze, um im Winter überleben zu können. Kleine, erst im August und September geborene Igel können bis zum ersten Frost noch einiges an Gewicht zulegen - nicht nur durch menschliches Zufüttern. Daneben kommt es sehr darauf an, zu welcher Zeit man das Tier findet, wo, und in welchem Zustand.

Stark abgemagerte Tiere mit schon erkennbaren Rückenknochen, oder solche, die am helllichten Tag etwas ziellos umherstreifen sind potenziell in Gefahr, krank oder geschwächt. Besonders dann, wenn sie sich nicht einrollen. Finger weg heißt es selbst dann, wenn ein kleiner Igel einen gesunden, das heißt: reaktionsfreudigen, beweglichen Eindruck macht.

Hilfsbedürftige, also verletzte, unterernährte oder kranke Tiere brauchen menschliche Hilfe, am besten vom Tierarzt. Igel-Auffangstationen, die es flächendeckend gibt, kommen mit Problemtieren oft sehr viel besser klar. Bei der "Erstversorgung" können Handtücher und eine lauwarme Bettflasche helfen, in den man den Igel, dessen ungeschützte Bauchseite empfindlich für Kälte ist, behutsam einpackt.

Wer in einer akuten Situation hilflos ist, der greift am besten zum Hörer, nicht nur um vielbeschäftigten "Igel-Ehrenämtlern" wie Harald Victor etwas Arbeit abzunehmen.
"Pro-Igel", Verein für deutschlandweiten integrierten Naturschutz
Tel 0180/5555-9551 24-Stunden-Infotelefon
Tel 0180/5555-9554 Fax-Abruf geschaltet.
www.pro-igel.de .

Tim Kegel auf www.rnz.de vom 5.11.2004

 

Fledermäuse - Ersatzmama für drei Babies

Kinder haben sie gerettet, die Biologin Brigitte Heinz päppelt sie auf: Junge Zwergfledermäuse, die von ihrer Kolonie vergessen wurden

Keine drei Zentimeter lang: Die Zwergfledermäuse von Brigitte Heinz. Auch erwachsene Tiere sind nur daumengroß. Foto: Alex

Neckargemünd-Dilsberg. Nein, bei Brigitte Heinz rappelt es nicht in der Kiste. Ganz im Gegenteil. Aus dem Schuhkarton mit den kleinen Luftlöchern, der auf dem Küchentisch der Biologin steht, kommt kein Mucks. "Schlafen die?" ist da gleich die Frage, doch Heinz schüttelt den Kopf und lüftet den Deckel. Wenn man sieht, was sich da in der Pappbox aneinander drängt, zwischen den Falten eines Handtuchs, fragt man sich nicht mehr, warum es so ruhig ist im Karton: So winzig und filigran sind sie, die drei schwarzen Zwergfledermäuse. Der Anblick der mit dem Kopf nach unten hängenden Tierchen macht Brigitte Heinz dankbar. "Wenn die runterpurzeln und ihre Mutter verlieren, ist das meistens das Ende", sagt sie. "Meistens" heißt auch: Nicht immer.

Zu verdanken ist das wenigen Menschen, die wissen, was zu tun ist, wenn es heißt: Fledermaus in Not. Heinz ist einer von ihnen.
Die 39-Jährige leitet nicht nur den Heidelberger BUND. Sie ist auch Mitarbeiterin der Karlsruher "Koordinationsstelle für Fledermausschutz" und rund um Heidelberg zuständig für die bedrohte Art der Flugsäuger. Wenn irgendwo wieder eine Kolonie bedroht ist oder Jungtiere gefunden werden, wählt man eine Nummer in Neckargemünd-Dilsberg: die von Brigitte Heinz. Ihre jüngsten Babys lassen der Expertin allerdings keine Ruhe mehr. Es ist Dienstagmittag, als Heinz ihre Arbeit unterbricht und von Heidelberg nach Dilsberg eilt. Denn die drei Winzlinge im Karton haben Hunger. "Ich kann die Tierchen nicht mitnehmen, das wäre zu stressig für sie."

Alle vier Stunden, Tag und Nacht, kriegt der Nachwuchs ein paar Tropfen Milch - Milch für Hundewelpen. Heinz: "In der Regel können sie erst fliegen und sich mit Insekten ernähren, wenn sie vier Wochen alt sind." Bis dahin steht Heinz kleinen Flattermännern noch eine Zitterpartie bevor. Gerade mal zwei Wochen sind die drei Weibchen alt, das kleinste von ihnen wiegt nur 1,6 Gramm. "Sie haben keine Mutter mehr, die ihnen das Fliegen beibringt", sagt Heinz. "Ob sie es schaffen, weiß ich noch nicht." Überhaupt - dass die drei gerettet wurden, haben sie Kindern aus Heidelberg und einem Rettigheimer Familienvater zu verdanken. "Letzte Woche kamen die Anrufe ", erzählt Heinz. " Ich musste sofort los." Beim Spielen hatten Kinder drei winzige Fledermäuse entdeckt. Ihr Zustand: kritisch. ....

Info: Brigitte Heinz (BUND) ist unter Telefon 06223 / 72 39 6 zu erreichen.

Stephan Kamps, RNZ vom 26.6.2002 , ganzer Artikel:www.rnz.de

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