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Ochsenbach 25.4.2004


Aktuelles zu Kinder, Kinderseiten, Kinderschutz ab Mai 2004
 

 

Einfach Heidelberg erleben: Stadtführer jetzt im Internet

Der Stadtführer "Einfach Heidelberg erleben" für Kinder und Jugendliche ist online. Gemeinsam mit 15 jungen Heidelbergern hat WEB for ALL mehrere Rundgänge zusammengestellt. Durch die Website führen Bilder, so dass auch Kinder mit Leseschwierigkeiten die Stadt selbstständig kennen lernen können.

"An dem Projekt waren Kindern mit und ohne Behinderung beteiligt", berichtet die WEB for ALL-Projektleiterin Brigitte Luckhardt. Schüler der Steve-Hawkingsschule und Kinder des Vereins Pro-Down Heidelberg sammelten in zwei Workshops gute Ideen für den Stadtführer. Aus den Ergebnissen der
Workshops entwickelte WEB for ALL Rundgänge. In den Sommerferien zeigte WEB for ALL spannende Orte in der Altstadt, auf dem Schloss und in Neuenheim. Die Teilnehmer bewerteten die Stationen vor Ort. "Es hat mir sehr viel Spaß gemacht", sagt Yassin Hakim, der an beiden Führungen teilgenommen hat.
Die spannendsten Orte Heidelbergs und Fotos der Rundgänge sind nun auf der Website http://einfach-heidelberg.webforall.info zu finden. Die Internet-Seite hat WEB for ALL für junge Entdecker barrierefrei erstellt. Sehbehinderte Nutzer können die Schrift vergrößern, blinde Menschen können sich auf den Seiten problemlos bewegen. Besonderen Wert legte WEB for ALL auf eine leichte Sprache. Heidelberg soll auch für Kinder mit Lese- und Lernschwierigkeiten erfahrbar sein. Besonders wichtig war für WEB for ALL die Einbindung von aussagekräftigen Bildern. Daher begleitete der Fotograf Oliver Uhrig das Stadtführerprojekt von Anfang an. Die Seiten können Internet-Besucher nur über Fotos betrachten. Lesekenntnisse sind nicht unbedingt erforderlich. Die Verständlichkeit der Texte prüfte die 4. Klasse
des Hör-Sprachzentrums in Heidelberg. Der Lehrerin Stefanie Schembera hat besonders gefallen, dass die kurzen Sätze von leseschwachen Kindern verstanden werden. "Leider müssen Kinder mit Leseschwierigkeiten meistens auf Seiten ausweichen, die auf sie babyhaft wirken", berichtet die Lehrerin. Die Inhalte des Stadtführers fanden die Schülern hingegen sehr interessant.

Der Stadtführer "Einfach Heidelberg erleben" wurde durch das Regiosponsoring der SAP AG unterstützt. Im Frühjahr 2007 wählte SAP 14 Projekte für Kinder und Jugendliche in der Metropolregion Rhein-Neckar aus. "Einfach Heidelberg erleben" war im Frühjahr 2007 das einzige Heidelberger Projekt, das das Unternehmen förderte:
www.sap.com/germany/company/citizenship/communityinvolvement/projekte_2007.e
px., 28.11.2007

 

Kinder und Eltern gegen Krebs in Russland

Gesundheit ist ein unbezahlbares Gut? Nun, die Gesundheit, ja das Leben mancher Menschen kann man erkaufen - oder auch nicht. Der Verein "Kinder und Eltern gegen Krebs" hat es sich zum Ziel gesetzt, krebskranken Kindern in Russland eine Überlebenschance zu bieten. Im Gegensatz zu Deutschland müssen die Eltern dort häufig die gesamten Behandlungs- und Medikamentenkosten sowie die Suche nach Knochenmarkspendern im Ausland komplett selbst übernehmen. Für einen russischen Normalverdiener sind die dafür erforderlichen Beträge unerschwinglich, eine qualifizierte ärztliche Behandlung der Patienten ist ohne Spendengelder nicht möglich.

In Deutschland wird der Verein zurzeit von nur drei Mitgliedern vertreten, die jedoch die Unterstützung weiterer engagierter Mitstreiter benötigen. Wie Sie den Kindern helfen können?

  • Machen Sie sich mit unserer Internetseite http://www.deti.blood.ru/ger/sos.htm vertraut. Dort kann man über die einzelnen Kinder nachlesen, die Hilfe brauchen. Unser Verein bietet die Möglichkeit, mit den Eltern der Betroffenen Kontakt aufzunehmen und die Hilfe direkt und individuell zu gestalten. Andere Sprachen finden Sie unter http://www.deti.blood.ru.

  • Helfen Sie uns dauerhaft, die Seite hier in Deutschland publik zu machen sowie Hilfsprojekte zu organisieren. Langfristig streben wir die Gründung eines gemeinnützigen Vereins in Deutschland an, aber dafür brauchen wir Ihre Unterstützung! Setzen Sie sich mit uns in Kontakt, wir freuen uns über engagierte Gleichgesinnte.

  • Kennen Sie Möglichkeiten, kostengünstig Medikamente für die Kinder zu erwerben? Günstige Bezugsquellen wären eine großartige Hilfe!

  • Erzählen Sie Ihren Freunden, Bekannten und Verwandten von dieser Seite, von der Not der Kinder und von der Möglichkeit, sich mit uns zusammen für eine qualifizierte Behandlung der Mädchen und Jungen einzusetzen.

  • Stellen Sie einen unserer Banner auf Ihre Seite (http://www.deti.blood.ru/ger/banner.htm) und/oder verfassen Sie einen kleinen Artikel über uns.

  • Natürlich wären wir auch für eine Übersetzung der Seite (oder auch nur einzelner Teile) in weitere Sprachen und entsprechende Öffentlichkeitsarbeit in anderen Ländern dankbar.

Anja Mirenska Konstantin Afanasiev Ekaterina und Frank Reinelt
   

Wir freuen uns über jede Art von Unterstützung! Liebe Grüße,
Konstantin Afanasiev
Anja Mirenska
Katja Reinelt
kinderundeltern@hotmail.com , 10.2.2006

 

Nur 12000 Kinder in HD - davon 1/3 in alleinerziehenden Haushalten

Familien in Heidelberg: Laut Beate Weber gibt es in der Stadt rund 90000 Haushalte. Doch nur in 12000 leben Kinder, wobei ein Drittel davon Haushalte von Alleinerziehenden sind.

"Das sind Zahlen, die einen beschäftigen müssen", so die Oberbürgermeisterin.
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INTENSIVkinder zuhause will Familien stärken

Ein Lächeln im Gesicht der "vergessenen Kinder"
Familien mit schwerstpflegebedürftigen Kindern unterstützt der Verein "INTENSIVkinder zuhause" - "Wir wollen Mut machen"

"Wir wollen die Familien stärken und ihnen Mut machen, sich selber zu helfen". sagt Maria Bintec. Was so eingängig klingt, ist in Wirklichkeit etwas ganz besonderes. "INTENSIVkinder zuhause" nennt sich der Verein, dessen Vorsitzende sie ist. Hier haben sich Eltern zusammengeschlossen, die ein Kind daheim betreuen, das intensivmedizinischer Pflege bedarf. "Gemeinsam geht's besser", lautet das Motto.

Und tatsächlich kann der Erfahrungsaustausch über die Bewältigung des Alltags, Möglichkeiten der Unterstützung und Fragen der Pflege manches leichter machen. Denn viele Familie erleben sich als isoliert. Wer kann denn schon ermessen, was es bedeutet, wenn das Leben des eigenen Kindes ständig von Maschinen und Schläuchen abhängig ist.

Was sind Intensivkinder? "Die Erkrankungen sind so vielfältig wie die Kinder selbst", erklärt Maria Bintec. Manche leiden an Missbildungen von Organen, andere an schweren Muskelerkrankungen, wieder andere liegen im Wachkoma. Einige von ihnen haben hohe Querschnittslähmungen oder leiden an so seltenen Krankheiten, dass überhaupt keine richtige Diagnose geschweige denn eine Prognose möglich ist.

Kinder, die sonst in der Intensivstation eines Krankenhauses behandelt würden, pflegen diese Eltern zu Hause. Eine enorme Aufgabe. Zur ständigen Sorge um das Überleben des Kindes kommt die Versorgung rund um die Uhr. Da müssen Monitore überwacht und Notsituationen gemeistert werden. Freizeit bleibt da keine. "Wir dürfen unsere Kinder weder aus den Augen noch aus den Ohren verlieren", beschreibt die erste Vorsitzende des Vereins. Im Klartext bedeutet das, nie unbeschwert sein zu können, sich jegliche Spontanität verkneifen zu müssen und Urlaub nur als organisatorischen Kraftakt schaffen zu können.

Da es ihrer mittlerweile 15-jährigen Tochter Sarah derzeit gut geht, hat sie sich mit Feuereifer in die Arbeit für den 2001 gegründeten und bundesweit agierenden Verein gestürzt. Sie weiß um die häufige Skepsis von Ärzten und Pflegepersonal, wenn Eltern wie die Bintecs sich entschließen, ihr Kind nach Hause zu holen. Sie kennt aber auch die Freuden der Intensivkinder, wenn sie ein fast "normales" Leben führen können. Daheim erholen sie sich schneller, sie bekommen weniger Infekte und lernen besser. "Damit wir das alles leisten können, sind wir auch auf die Hilfe anderer angewiesen", formuliert Maria Bintec. Andere, das sind eben nicht nur Krankenkassen, Kliniken oder Pflegedienste, das sind auch Gleichbetroffene. 111 Mitgliedsfamilien zählt der Verein, zu mehr als doppelt so vielen Familien besteht Kontakt. Wie schwer krank die Kinder sind, macht deutlich, dass 80 Prozent von ihnen einen Luftröhrenschnitt haben. Mehr als die Hälfte muss beatmet werden.

Bei den Regionaltreffen und Familienseminare des Vereins geht es darum, dass sich Eltern, Kinder und Geschwisterkinder kennen lernen und austauschen können. "In einem solchen Fall ist die ganze Familie betroffen", weiß die Vereinsvorsitzende. Schon die kleinsten Geschwisterkinder achten auf den Patienten und fühlen sich verantwortlich und nicht nur Maria Bintec hat den Satz, "muss ich erst krank werden, damit du dich auch um mich kümmerst", hören müssen. Neben dem Erfahrungsaustausch und der Beratung ist ihr vor allem wichtig, dass die Intensivkinder nicht nur im "geschützten Lebensraum" Familie bleiben. Ihr Anliegen ist es, sie auch gesellschaftlich wahrnehmbar zu machen. "Viele wissen gar nicht, dass es diese ,vergessenen Kinder' überhaupt gibt".

Ihr Projekt für das nächste Jahr ist besonders ehrgeizig. Eine einwöchige Freizeit für 15 Familien mit schwerstpflegebedürftigen Intensivkindern in einem Erlebnisdorf hat der Verein geplant. In jeder Familie wird für täglich etwa acht Stunden eine Kinderkrankenschwester mit Intensiverfahrung tätig sein, so dass die Familie wirklich einmal ausspannen kann. Und wenn der "Hauch von Normalität" dann ein Lächeln in die Gesichter zaubert, hat sich die Mühe gelohnt.

zum Verein INTENSIVkinder

Kirsten Baumbusch am 11.9.2004 auf www.rnz.de

 

 

 

 

 

Seit einem Jahr erholen sich krebskranke Kinder im Waldpiratencamp 

"Ich war schon vier Mal hier, und es war wirklich immer superschön". Franjo ist sichtlich begeistert; der 14-Jährige ist eins von 38 Kindern, die zurzeit Ferien im Waldpiratencamp machen. In traumhaft schöner Umgebung in unmittelbarer Nähe des Bierhelder Hofs ist hier das erste Freizeit- und Feriencamp für krebskranke Kinder und Jugendliche entstanden. Anfang August konnten die Mitarbeiter den ersten Geburtstag dieser bei Kinder und Eltern überaus beliebten Einrichtung feiern. "Wir haben aber nur im kleinen Kreis darauf angestoßen", erklärte Gabriele Geib, eine der Initiatorinnen, im Gespräch mit der Rhein-Neckar-Zeitung.
Sich in den Vordergrund zu spielen ist nicht Sache dieser rührigen Frau, die sich seit 1982 für krebskranke Kinder engagiert. Für die Deutsche Kinderkrebsstiftung hat Gabriele Geib das Konzept der Waldpiraten miterarbeitet; in den Ferien steht es krebskranken Kindern offen, die übrige Zeit werden hier Eltern- und Familienseminare und Fortbildungen durchgeführt. Seit Gabriele Geibs eigene Tochter erwachsen und aus dem Haus ist, steckt sie noch mehr Zeit und Energie in ihre Lebensaufgabe und wohnt in den Ferien selbst mit im Waldpiratencamp. Für die Eltern der krebskranken Kinder ist das eine große Beruhigung, können sie doch sicher sein, dass ihr Kind auch im Notfall bestens betreut und in der Uni-Kinderklinik ärztlich versorgt wird.

Doch das sind glücklicherweise Ausnahmen. Wer hierher kommt - und das waren im letzten Jahr fast 400 Kinder und Jugendliche - mag nicht viel über seine Krankheit reden, dafür aber auf dem riesigen Gelände klettern, Ball spielen, basteln, musizieren, Theater spielen und am Lagerfeuer sitzen. Erlebnispädagogik wird im Camp ganz groß geschrieben, so lernen die Kinder, sich und ihrem Körper wieder zu vertrauen. "Ich hatte Leukämie, aber jetzt bin ich gesund", stellt Franjo denn auch mit Nachdruck fest, und Sarah pflichtet ihm bei. Die 14-Jährige war ebenfalls in den letzten Jahren schon einmal hier; sie lobt das leckere Essen und die gute Gemeinschaft im Camp.

Die Zehn- bis 17-Jährigen, die hier zehn Tage lang Ferien von ihrer Krankheit machen, kommen aus der ganzen Bundesrepublik, aber auch aus Österreich, Italien und der Schweiz. Ein paar kleine Italiener reisten neulich mit Begleitpersonal an, das fleißig dolmetschte und das Stammteam toll unterstützt hat. "Jetzt haben wir Kinder aus der Schweiz hier und Schweizer Praktikanten, die mithelfen", so Gabriele Geib. Das Waldpiratencamp findet große Beachtung in Europa, vergleichbare Camps gab es bisher nur in den USA, Kanada und Irland.

Zwischen Mountain Bikes und Töpferscheibe, zwischen Kanu Fahren und Bogenschießen entstehen oft Freundschaften, die die Camp-Freizeit überdauern. "Ich habe vor drei Jahren hier Corinna kennen gelernt, und wir haben immer noch Kontakt", erzählt Franjo. Auch Franjos Bruder war schon bei den Waldpiraten, denn das Camp steht ausdrücklich auch Geschwistern offen. Schließlich müssen die oft zurückstecken, wenn die Aufmerksamkeit der Eltern über lange Zeit verstärkt ihrem kranken Kind gilt.

Die Waldpiraten wohnen stilecht in Blockhäusern, abends sitzen sie am Lagerfeuer und die letzte Nacht verbringen viele in dem großen weißen Indianer-Tipi, das auf dem Gelände steht. Jeder Abend klingt mit Vorlesen und mit Gesprächsrunden aus, niemand muss, aber jeder kann hier über seine Krankheit reden. "Natürlich fallen wir nicht Punkt 22 Uhr in die Betten, wir quatschen meist noch", erzählt Sarah. Auch krebskranke Kinder sind eben ganz normale Jugendliche, die nachts auch schon einmal aus dem Fenster klettern, um sich gegenseitig zu besuchen. Gabriele Geib beobachtet solche Exkursionen mitunter von ihrem Fenster aus, schreitet aber meist nicht ein. "Das ist doch ganz normal", lacht sie. Und Normalität ist das, was diese Kinder am dringendsten brauchen.

Zu vielen ihrer Schützlinge reißt der Kontakt nicht ab. An diesem Morgen kam eine Postkarte mit einem knallroten Sportwagen mit der Unterschrift "Michael Schumacher ist der größte und Ihr seid einfach super". Hintergrund war ein Besuch von sechs Jugendlichen, die beim letzten Hockenheim-Rennen in der VIP-Lounge dabei sein durften, eingeladen von Sponsor SAP. Die sechs hatten sich vor fünf Jahren bei einer Freizeit für krebskranke Kinder in Spechbach kennengelernt. Über die Karte haben sich Gabriele Geib und ihre Mitarbeiter riesig gefreut. "Das gibt uns neue Energie für unsere weitere Arbeit", gesteht sie. Der Planungen im Waldpiratencamp reichen weit ins nächste Jahr hinein, rund 400 Waldpiraten werden 2005 erwartet. Franjo und Sarah wollen auch dabei sein.

Ingeborg Salomon, RNZ vom 21.8.2004

 

Kinderschutzbund sucht neue ehrenamtliche Mitarbeiter

So unterschiedlich ihr Alter, ihre Motivation und ihre Beruf sind, so sehr ist bei den Ehrenamtlichen des Kinderschutzbundes ihr Engagement spürbar, Kindern und Jugendlichen zuzuhören und ihnen mit Rat zur Seite zu stehen. "Jemanden, dem ich etwas anvertrauen kann, habe ich mir früher immer gewünscht. Deshalb mache ich hier mit", erzählt eine Mitarbeiterin. Dass sie so "am Ball bleibe", bei Themen, die für ihr Enkelkind von Bedeutung sind, sind Gründe für Heide Ring sich seit 13 Jahren beim Kinder- und Jugendtelefon (kurz KJT) zu engagieren.

Rund 20 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen hat das KJT Heidelberg momentan, sie sind zwischen Anfang 20 und über 60 Jahre alt. Heidelberg ist einer von 95 Standorten "Der Nummer gegen Kummer" des Deutschen Kinderschutzbundes. "Eigentlich benötigen wir aber 35 bis 40 Ehrenamtliche, da das Telefon von Montag bis Freitag jeweils von 15 bis 19 Uhr besetzt ist", erläutert Ursula Specht, die sich seit vier Jahren hier engagiert.

Mindestens zwei Dienste im Monat sollten geleistet werden, bei weniger Leuten müssen entsprechend mehr Stunden am Telefon verbracht werden. Im Herbst startet daher eine neue Ausbildungsgruppe, für die jetzt Ehrenamtliche gesucht werden. "Die Ausbildung dauert ein halbes Jahr, findet jeweils einmal die Woche am Donnerstag von 19 bis 21.30 Uhr in der Theaterstraße statt und enthält zwei bis drei Wochenendblockseminare." Die "Neulinge" werden durch eine Psychologin oder einen Psychologen auf den Telefondienst vorbereitet und können im Vorfeld bereits bei den langjährig Engagierten hospitieren.

Bestimmte Qualitäten, wie sehr gut zuhören können oder unvoreingenommen an Dinge herangehen, sollte man unbedingt mitbringen. "Und man muss sich bewusst sein, dass wir nicht die Probleme für die Kinder und Jugendlichen lösen, sondern ihnen dabei helfen, wie sie zu Lösungen kommen können." Dazu stehen den Mitarbeitern Adressen und Telefonnummern zahlreicher Beratungsstellen, auch für rechtliche Beratung, zur Verfügung, an die sie die Kinder und Jugendlichen verweisen können. Und aus welchen Gründen rufen die meist Zwölf- bis 18-Jährigen an? An erster Stelle stehen Liebeskummer und Freundschaftsprobleme, es folgen Schulprobleme, Trennung und Scheidung der Eltern, Drogenprobleme, aber auch Alltagsgewalt wie beispielsweise Erpressungsversuche auf dem Schulweg.

"Ungewollte Schwangerschaft bei relativ jungen Mädchen ist ein Thema, das ich in letzter Zeit öfter hatte", erzählt Heide Ring. "Meist ist der Freund auf und davon, die Mädchen wissen nicht, wie sie es den Eltern sagen sollen, trauen sich nicht zum Frauenarzt. Sie brauchen jemanden, mit dem sie sprechen können, der Zeit für sie hat und sie tröstet."

Über 3100 Anrufe gab es, laut statistischer Auswertung, im letzten Jahr in Heidelberg, die Tendenz ist weiter steigend, die stärksten Anrufmonate sind Juli, Januar und September, die beliebtesten Tage zum Anrufen sind Dienstag und Mittwoch, mehr als die Hälfte der Anrufer sind Mädchen und junge Frauen. Die von der Telekom kostenlos zur Verfügung gestellte Nummer lautet 0800 1110333 (die Telefonate erscheinen durch die Gebührenfreiheit auf keiner Telefonrechnung, so dass niemand von der in Anspruch genommenen Hilfe etwas mitbekommt).

Wer mehr über das Kinder- und Jugendtelefon erfahren möchte und an einem Platz in der Ausbildungsgruppe interessiert ist, kann sich am Donnerstag, 16., und Dienstag, 21. September, jeweils um 19.30 Uhr, beim Kinderschutzbund Ortsverband Heidelberg in der Theaterstraße 11 informieren

Susanne Eckl-Gruß am 18.8.2004 auf www.rnz.de

 

 

Tour Ginkgo - Für krebskranke Kinder in den Sattel gestiegen

Benefiz-Radtour startete auf dem Marktplatz - 35 000 Euro "eingefahren"

Ginkgo-Tour? Das ist kein botanischer Spaziergang, sondern eine dreitägige Benefiz-Radrundfahrt mit viel Prominenz und anderen Freiwilligen, die sich für eine gute Sache abstrampeln. Der Baum, der für Lebenskraft steht, ist Symbol der 1992 gegründeten Christiane-Eichenhofer-Stiftung, die krebskranke Kinder und Jugendliche unterstützt.

Die Stiftungsgründerin erkrankte als fünfjähriges Mädchen Ende der sechziger Jahre selbst an Leukämie und gilt nach mehrjähriger Therapie - die damals längst nicht so erfolgsversprechend war wie heute - als geheilt. Bisher erwirtschaftete die Stiftung mit ihren Aktionen rund zwei Millionen Euro, mit der sie verschiedene Institutionen unterstützte. Der Erlös der Tour 2004 soll dem Heidelberger Waldpiraten-Camp als Einrichtung der Kinderkrebshilfe zugute kommen. Dort können krebskranke Kinder Ferien machen. 35 000 Euro kamen gestern zusammen

In der Anlage nahe des Bierhelder Hofes übernachteten die Teilnehmer der Ginkgo-Tour, um gestern Morgen kurz nach 8 Uhr in gelben Trikots am Marktplatz in der Altstadt vorzufahren. Dort wartete bereits ein "Fan-Club". In diesem Fall sind es Mädchen und Jungen von den Kindertagesstätten Kanzleigasse und Klingenteich. Der Start verzögert sich um ein paar Minuten. Denn Tour-Moderator Markus Dexheimer bittet einige "Promis" ans Mikrophon. Zum Beispiel den Läufer Dieter Baumann (Alex-Foto), Olympia- und Weltcupsieger, Europameister und 40 Mal Deutscher Meister seiner Disziplin. Seine Karriere war von einem nie ganz aufgeklärten Doping-Verdacht überschattet.

Nach einem Comeback-Versuch beendete der Leichtathlet seine "aktive Zeit", wie er sich erinnert, mit dem Vorsatz: "Wenn ich nochmals irgendwo an den Start gehe, dann bei der Ginkgo-Tour." Mit Guido Kratschmer, Gewinner der Silbermedaille im Zehnkampf bei den Olympischen Spielen 1976, nimmt ein weiterer Weltklasse-Athlet an der Tour teil. Auf die Silbermedaille bei den Spielen des Jahres 1984 und jede Menge weiterer sportlicher Erfolge kann der Radsportler Uwe Messerschmidt stolz sein. Auch er will seinen Bekanntheitsgrad für die gute Sache nutzen. Zur "Zweirad-Abteilung" gehört auch Karl Ziegler, ehemaliger Radsport-Bundestrainer. Ebenso Sandra Kratz, ehemals Schuhmacher, deren größte Leistung der Gewinn der Bronzemedaille im Einzelzeitfahren war. Dies bei den Olympischen Spielen 1984. "Wir stehen alle auf der Sonnenseite des Lebens und wollen jenen helfen, denen es schlechter geht" so Uwe Messerschmidt über die Motivation der prominenten Tour-Teilnehmer. Die Schauspielerin Adelheid Theil alias Claudia Heilert aus der Fernsehserie "Die Fallers" ist ebenfalls präsent. Allerdings wird sie nicht im Sattel sitzen, sondern im Begleitfahrzeug. In drei Tagen fast 400 Kilometer mit dem Fahrrad zu fahren, traut sie sich noch nicht zu. Vielleicht im nächsten Jahr.

Die Stationen am ersten Tag: Heidelberg, Hirschberg, Weinheim, Hemsbach, Worms, Lampertheim, Viernheim, Heddesheim, Ladenburg, Edingen, Heidelberg. An jedem Haltepunkt sind Spenden erbeten. Noch vor dem Start in Heidelberg überreicht ein Unternehmen aus Fellbach einen 500-Euro-Scheck. Die Gruppe ist mit vier Radlern im Feld vertreten. Als "Kapitän" gibt der Radsportler Mike Kluge die Richtung vor, obwohl er ja eigentlich Meister in der Disziplin "Querfeldein" ist. Seinen Worten sind die Startbedingungen "optimal".

Weitere Infos unter www.ginkgo-tour.de

Karin Katzenberger-Ruf in www.rnz.de vom 2.7.2004

 

Mit drei Kindern keine Wohnung - Die Leute sagen: Das ist doch asozial

Weil Christine K. drei Kinder hat, findet sie seit anderthalb Jahren keine neue Wohnung - Und die bräuchte sie dringend

Leimen. Als Christine K. den Hörer aufgelegt hatte, fing sie an zu heulen. Und dann, erzählt sie, hat sie eigentlich das ganze Wochenende lang geweint. Seit anderthalb Jahren sucht sie händeringend eine Wohnung; von der letzten Wohnungseigentümerin, die sie angerufen hatte, war Christine K. mit den barschen Worten abgekanzelt worden: "Was, drei Kinder - drei Kinder sind zu viel!" Danach konnte sie die Tränen einfach nicht mehr stoppen.

Die Geschichte von Christine K. ist symptomatisch für eine Gesellschaft, die ihre zunehmende Kinderlosigkeit beklagt, ohne der drohenden Vergreisung wirklich gegenzusteuern. Politiker aller Couleur malen das Menetekel zwar an die Wand, vor allem weil es unsere sozialen Sicherungssysteme kollabieren lässt, doch Entscheidendes zur Abhilfe wurde bislang nicht in die Wege geleitet. Das es auch anders geht, beweisen unsere französischen Nachbarn: Dank eines flächendeckenden Betreuungsnetzes, dank Steuererleichterungen und Zuwendungen für die Eltern, dank eines massiven Einsatzes staatlicher Mittel hat die Geburtenrate dort einen Stand erreicht, der keinerlei Anlass zur Besorgnis mehr gibt.

Und bei uns? Hierzulande scheint sich der Egoismus der so genannten Postmoderne besonders deutlich in fehlendem Nachwuchs Bahn zu brechen. Dazu verlangt die Wirtschaft beständig nach Mitarbeitern, die völlig ortsungebunden und zeitlich voll-flexibel sind. Und Vermieter bevorzugen als Nutznießer ihrer vier Wände eben jene "Familienkonstellation", die gerne mit dem Kurzwort "Dinks" (double income, no kids) verulkt wird - die kinderlosen Doppelverdiener.

Christine K. hat aber Kinder - und zwar gleich fünf, von denen drei noch "im Haus" leben. Und sie hat als alleinstehende Mutter auch nur ein Einkommen. Doch von diesem würde sie einem potenziellen Vermieter gewiss keinen Cent schuldig bleiben. Und ihre drei Töchter, zwölf, 14 und 16 Jahre alt, fallen auch sicher nicht durch typisches Kindergeschrei auf. (Dass sich viele heutzutage davon bereits belästigt fühlen, ist allein schon ein Trauerspiel für sich.) Trotzdem: Seit anderthalb Jahren sucht Christine K. erfolglos eine neue Bleibe. Die Wohnverhältnisse in ihrem Drei-Zimmer-Apartment, das sie von der Stadt Leimen gemietet und zu Anfang nur als Notbehelf ausgesucht hat, sind mittlerweile schlicht untragbar geworden. Zwei ihrer Töchter teilen sich einen Raum; die andere kann ihr Zimmer wegen des Schnitts der Wohnung nur durch jenen Raum erreichen, in dem Christine K. schläft - früh schläft, weil sie früh zur Arbeit muss. Und der zugleich als Wohn-, Ess- und Was-noch-alles-Zimmer dient.

Also studiert sie fleißig Wohnungsangebote, telefoniert, stellt sich bei den Vermietern vor - und kassiert Absagen. "Ich mach' mich nervlich kaputt, ich komme überhaupt nicht mehr zur Ruhe", sagt die 41-Jährige. Sobald ein Hausbesitzer von ihrem Kindersegen erfährt, ist es vorbei; die meisten melden sich dann einfach überhaupt nicht mehr. "Die Leute sagen: Das ist doch asozial, wenn man so viele Kinder hat", weiß Christine K. aus leidvoller Erfahrung. "Können Sie sich vorstellen, wie ich mich fühle…?"

Alexander Werschak, RNZ vom 14.5.2004


 

 

Clever unterwegs - Kinder gehen zu Fuss zur Schule

Initiative "clever unterwegs" möchte aus dem Nachwuchs begeisterte Fußgänger machen - Veranstaltung am 10. Mai mit Bernhard Bentgens

Es klingt verrückt. Immer weniger Kinder gehen allein zur Schule, weil es zu viel Verkehr gibt. Und es gibt immer mehr Verkehr, weil immer mehr Kinder mit dem Auto kutschiert werden. Doch das muss nicht so bleiben, haben sich das Heidelberger Agenda-Büro und der Arbeitskreis "clever unterwegs" vorgenommen.

Unter dem Motto "Ich laufe gern" gibt es am Montag, 10. Mai 2004, um 20 Uhr in der Volkshochschule, Bergheimer Straße 76, einen Info-Abend zum Thema "Kinder und Verkehr". Damit das Ganze auch eine humorvolle Komponente bekommt, wurde Kleinkünstler Bernhard Bentgens für Musik und Moderation verpflichtet.

Dass jede Menge Autoverkehr erzeugt wird, weil die Kleinen gefahren werden, macht Frank Zimmermann am Beispiel Kirchheims deutlich. Wenn nur jedes zweite Kind einmal am Tag gefahren wird, entsteht ein Drittel des Verkehrs im Stadtteil durch das "Taxi Mama". Dabei spart es nicht nur Sprit und vermeidet Lärm, wenn die Steppkes die eigenen Füße benützen. Sie werden auch selbstständiger, können auf dem gemeinsamen Weg Freundschaften schließen, kriegen schon einmal eine tüchtige Dosis Frischluft am frühen Morgen und gewinnen Spaß an der Bewegung. "Wer gesunde, schlaue Kinder will, sollte sie laufen lassen", unterstreicht Frank Zimmermann. Schließlich ist es für die Entwicklung der kleinen Erdenbürger wichtig, dass sie sich ihre Umwelt schrittweise erobern können. Natürlich weiß aber auch der Leiter des Agenda-Büros, dass das gar nicht so einfach ist.

"Die Angst ist begründet", betont Sylvia Schneider vom Verein "Fuß" und der Initiative "Kind & Verkehr". Letztere hat sich auf die Fahne geschrieben, das Zu-Fuß-Gehen und Radfahren für Kinder in Heidelberg sicherer, gesünder und angenehmer zu machen. Denn, so Sylvia Schneider, "das verkehrsgerechte Kind wird es nicht geben, wir müssen den kindgerechten Verkehr schaffen". Dabei setzt ihre Initiative klar auf weniger Tempo und mehr Überquerungshilfen. Und da bleibt ihrer Ansicht nach auch in Heidelberg einiges zu tun.

Denn ungefährliche Wege für Kinder gibt es nicht mehr viele. Noch immer wird an vielen Stellen mit hohem Tempo gefahren. Besonders eng wird es dann immer kurz vor Schulbeginn. Da reiht sich Blech an Blech, dazwischen jede Menge Kinder, die noch rechtzeitig zur ersten Stunde kommen wollen. Dabei ist laut Sylvia Schneider der Schulweg noch nicht einmal das Gefährlichste. Rein statistisch passieren die meisten Unfälle mit Kindern nämlich nach 15 Uhr, wenn schon längst Freizeit angesagt ist.

Michael Pfeiffer ist bei der Polizeidirektion beschäftigt und unter anderem für Verkehrserziehung und für die Fahrradausbildung der Viertklässler zuständig. Dabei hat er eine interessante Beobachtung gemacht: Kinder, die viel zu Fuß gehen, beherrschen später auch das Fahrrad besser und können dadurch mehr auf den Verkehr achten. Das lässt sich sogar an einzelnen Stadtteilen festmachen. Kinder aus dem Emmertsgrund, die schon durch die Lage "Auslauf" haben, sind beim Radeln viel fitter als die aus Bergheim. "Wer immer nur im Auto sitzt, kann das richtige Verhalten im Straßenverkehr eben nicht lernen", so Pfeiffer.

Als erfahrener Vater weiß er, dass es von der Erkenntnis bis zur Umsetzung ein weiter Weg ist. Er selbst, der sich als Glucke" bezeichnet, hat trotzdem seine Kinder schon früh dazu ermuntert, selbstständig unterwegs zu sein. "Den Mut zum Loslassen braucht man", erklärt er. Dabei schadet es nicht, wenn man am Anfang mal zur Kontrolle hinterhergeht und schaut, ob die Sprösslinge sich auch vernünftig verhalten im Verkehr. "Kinder könnten sich auch zu Laufgruppen zusammentun", schlägt Katrin Guttenberg vom Kulturfenster vor.  Das bringt nicht nur den Kreislauf in Schwung, sondern baut auch kräftig Stress ab. Wäre doch gelacht, wenn es nicht gelingen könnte, mehr Heidelberger Kinder auf die Beine zu bringen.
Kirsten Baumbusch am 8.5.2004 auf www.rnz.de

Der Arbeitskreis clever unterwegs wird vom Agenda-Büro der Stadt Heidelberg geleitet. Das Agenda-Büro koordiniert und fördert darüber hinaus die einzelnen Projekte.
www.cleverunterwegs.de/docs/projekte.htm
angelika.magin@heidelberg.de, Telefon 06221/58-2121)

www.fuss-ev.de/index_f.html


 

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