Gegen Aussonderung von Kindern mit Behinderungen

Die neue sehr informative Homepage finden Sie ab Juli 2005 auf
www.elterninitiative-rhein-neckar.de

Die vorliegende Homepage bleibt als Archivseite online.

 


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Franz Martin:

gemeinsam@hilfe-hd.de oder franzXmartin@t-online.de
06221-834241, Fax 06221/836866

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Neu

 

 

LAG: Die Landesarbeitsgemeinschaft Baden-Württemberg stellt sich vor

Gemeinsam leben - gemeinsam lernen
Landesarbeitsgemeinschaft Baden-Württemberg
Eltern gegen Aussonderung von Kindern mit Behinderungen

Die Landesarbeitsgemeinschaft setzt sich für die uneingeschränkte Integration, d.h. Teilnahme von Menschen mit Behinderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen ein. Unser Ziel liegt darin, Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen vor allem in den Bereichen Kindergarten, Schule und Beruf ein Leben mit ihren Bekannten und Freunden aus ihrem sozialen Umfeld zu ermöglichen. Mit unserer Arbeit wollen wir dazu beitragen, dass das Recht, gemeinsam aufzuwachsen, zu spielen, zu lernen und zu arbeiten für alle Kinder und Jugendliche ungeachtet der Art und Schwere ihrer Behinderung gewährleistet wird. Projekte werden in 31 Städten und Gemeinden Baden-Württembergs durchgeführt.

AG zur Förderung behinderter und von Behinderung bedrohter Jugendlicher Rhein-Neckar e.V., im Paritätischen Wohlfahrtsverband. Eltern gegen Aussonderung behinderter Kinder.

Heidelberg / Elterninitiative Rhein-Neckar e.V.

 

 

 

 

 

Info der Elterninitiative Heidelberg/Rhein-Neckar e.V. vom November 1999

Redaktion: Rotraut Engler-Soyer, Sickingenstr. 29, 68526 Ladenburg, Tel/.Fax 06203 - 15979

Liebe Eltern und Mitglieder, liebe Mitstreiter, liebe Freunde und Interessenten,

die Sommerpause ist vorbei und sicherlich haben Sie sich alle wunderbar erholt und starten mit Schwung in eine neue Arbeitsrunde. Unverändert freuen wir uns über jede aktive und passive Unterstützung und hoffen auf Ihr Interesse an den verschiedenen Veranstaltungen in diesem Herbst.

Rotraut Engler-Soyer                  Franz Martin

       

 

 

 

Treffen im Selbsthilfebüro 

Die Elterninitiative trifft sich in der Regel einmal monatlich im "Projektebüro". Es befindet sich in den Räumen des Heidelberger Selbsthilfebüros in der alten Eppelheimer Straße 38 (Hinterhof) 69115 Heidelberg. Wir sind dort telefonisch unter der Nummer 06221 / 166 579 zu erreichen, und zwar an jedem 3. Montag des Monats zwischen 15 und 17 Uhr sowie während der monatlichen Treffen (Termine siehe unten) zwischen 20 und 22 Uhr.  Außerhalb dieser Zeiten können Kontakte über die Nummer des Selbsthilfebüros, Tel. 06221 / 18 42 90, vermittelt werden. Die nächsten Treffen finden statt:

 - Montag, den 8. November 1999, 20.00 Uhr
 - Montag, den 13. Dezember 1999, 20.00 Uhr
 - Montag, den 10. Januar 2000, 20.00 Uhr
 - Montag, den 7. Februar 2000, 20.00 Uhr
 - Montag, den 13. März 2000, 20.00 Uhr
 - Montag, den 3. April 2000, 20.00 Uhr
 - Montag, den 8. Mai 2000, 20.00 Uhr
 - Montag, den 3. Juli 2000, 20.00 Uhr

Zu den Treffen sind alle Interessenten an Fragen der Integration in Kindergarten, Schule, Freizeit und Beruf herzlich eingeladen. Kontaktadresse: Rotraut Engler-Soyer, Sickingenstraße 29, 68526 Ladenburg, Tel./Fax 06203 / 15979

       

 

 

 

Grundschule - Schule der Vielfalt und Gemeinsamkeit

Am 1. und 2. Oktober 1999 fand in Frankfurt am Main der 3. Bundesgrundschulkongress statt, an dem über 15oo Personen teilnahmen. Er stand unter dem Motto: Grundschule - Schule der Vielfalt und Gemeinsamkeit. Neben verschiedenen Podiumsdiskussionen, der Verleihung der fünf Praxispreise an Schulen, die sich im Rahmen des Wettbewerbs "Mit Eltern die Schule kindgerecht entwickeln" besonders profilieren konnten, der Verabschiedung der "Frankfurter Erklärung 1999" und einem "Markt der Möglichkeiten" wurden wichtige bildungspolitische Themen im Rahmen von fünf Foren diskutiert. Forum I stand dabei unter der Überschrift: "Integration und Differenz - Schule für alle Kinder, Mädchen und Jungen, deutsche und ausländische, behinderte und nichtbehinderte ...". Marlis Hergarten, Peter Heyer und Andreas Hinz haben als Diskussionsgrundlage einen Aufsatz veröffentlicht, der im Folgenden zusammengefasst oder zitiert wird. Er hat den Titel:

 "Zusammenleben lernen - Verschiedenheit respektieren, Integration statt Selektion.
 
Die Grundschule ist die grundlegende gemeinsame Schule für alle!

Kinder im Grundschulalter brauchen eine Schule, in der alle Kinder in ihrer Individualität respektiert und im gemeinsamen Lernen individuell gefördert werden. Sie brauchen Lehrerinnen und Lehrer, die die große natürliche Heterogenität der Lerngruppe als Chance sehen und nicht als Anlass zur Selektion. Da die Grundschule die gemeinsame Schule für alle ist, würde sie sonst ihrem Anspruch und Auftrag nicht gerecht. Mit "Kindern im Grundschulalter" sind alle Kinder gemeint, die im Rahmen ihrer Schulpflicht eine Grundschule bzw. eine Sonderschule in den entsprechenden Klassenstufen besuchen; der Grundschulverband tritt grundsätzlich für die sechsjährige Grundschule ein.

Die Grundschule ist geprägt von integrationspädagogischen Prinzipien; d.h. von Prinzipien, die die Verschiedenheit der Kinder als Grundlage ihrer individuellen schulischen Förderung respektieren und jedem Kind die eigene Entwicklung und eigene Lernwege nicht nur zubilligen, sondern abverlangen. ...

Kinder im Grundschulalter unterscheiden sich auf vielfältige Weise. Sie sind Mädchen oder Jungen, Einzelkinder oder Kinder mit Geschwistern, Kinder aus verschiedenen Familienformen, von arbeitslosen oder gut verdienenden Eltern, Kinder mit verschiedenen Muttersprachen ... und mit gesellschaftlich-kulturell voneinander abweichenden vor- und außerschulischen Bildungserfahrungen, Kinder mit unterschiedlicher körperlicher und geistiger Vitalität, mit oder ohne spezielle Beeinträchtigungen, mehr oder weniger kreative Kinder, sportliche oder unsportliche, langsam oder schnell lernenden. ...

Kinder im Grundschulalter sind jedoch unter vielen Aspekten auch gleich. Sie haben die gleichen Grundbedürfnisse, z.B. das Bedürfnis nach sozialer Anerkennung als Teil der Gemeinschaft, sie haben prinzipiell die gleichen Ansprüche auf eine individuelle Unterstützung ihrer Entwicklung in der Schule für alle. Ohne die Basis der Anerkennung der Gleichheit aller Kinder - im Sinne der Kinder- wie der Menschenrechte - gerät die Betonung von Verschiedenheit in hierarchische Bahnen der Selektion ...

Für eine integrationspädagogische Orientierung ist ein Menschenbild notwendig, das geprägt ist von der Dialektik von Gleichheit und Verschiedenheit aller Menschen ... und sich von einer Theorie der Andersartigkeit der Anderen verabschiedet ...

 Integration und Selektion als gegenläufige Tendenzen

Es gibt keine empirischen Belege dafür, dass in relativ leistungshomogenen Schulklassen besser gelernt wird als in Lerngruppen, die entsprechend der normalen gesellschaftlichen Heterogenität zusammengesetzt sind. Trotzdem denken nach wie vor viele Lehrerinnen, Lehrer und viele Eltern, eine größere Heterogenität innerhalb der Lerngruppe behindere besonders die individuelle Lern- und Leistungsentwicklung der sogenannten besonders befähigten Kinder. ...

Integration und Selektion sind in der deutschen Schulentwicklung wirksame gegenläufige pädagogische Tendenzen. ... Die Frage nach Gleichheit und Verschiedenheit steht auch hinter den wichtigen pädagogischen Debatten um Integration, interkulturelle Erziehung und um Koedukation. ... Das gegeneinander Wirken von Integration und Selektion bestimmt die bisherige wie heutige Schulpolitik, es bestimmt aber

genauso die alltägliche konkrete Schularbeit vor Ort und behindert gesellschaftlich notwendige innovative Schulentwicklungsprozesse zur Verbesserung der pädagogischen Qualität. ...

Pädagogisch-didaktische Prinzipien für die integrationsfähige Grundschule

 

1. Prinzip der integrativen Grundhaltung aller Beteiligten

2. Prinzip der Individualisierung des Unterrichts

3. Prinzip der differenzierenden Förderung und Betreuung von Kindern mit
Behinderungen und mit speziellen Lernproblemen

4. Prinzip der Gemeinsamkeit in der Vielfalt

5. Prinzip der Nähe zwischen schulischer und außerschulischer Lebenswelt

6. Prinzip der lernanregenden und behindertengerechten Gestaltung von Schulraum und Schulgelände

7. Prinzip der Anerkennung des Fehlers als Lernchance

8. Prinzip der zunehmenden Eigenverantwortung des Lernenden

9. Prinzip der differenzierenden Bewertung

10. Prinzip der Kooperation in Unterricht und Schulleben" (Zwei-Pädagogen-System).

 

 

Der Grundschulverband hat ein "Sieben-Punkte-Programm zur Weiterentwicklung der gemeinsamen Erziehung und des gemeinsamen Unterrichts aller Kinder" formuliert:

 "1. Schulgesetzlicher Vorrang des gemeinsamen Unterrichts und Verzicht auf einen integrationsspezifischen Haushaltsvorbehalt

... Die Grundschule ist allgemeine Schule für alle Kinder. Die gemeinsame Erziehung und der gemeinsame Unterricht sollen schulgesetzlich als Regelfall verankert werden, der Besuch einer Sonderschule als zu beantragende Ausnahme. Auf die Formulierung eines integrationsspezifischen Haushaltsvorbehalts ist zu verzichten, da die Ausstattung des staatlichen Schulwesens grundsätzlich unter Haushaltsvorbehalt steht. ...

 

2. Sicherung der erforderlichen Bedingungen für das gemeinsame Lernen in heterogenen
Gruppen

Zu den wichtigsten Voraussetzungen des gemeinsamen Lernens in heterogenen Gruppen gehören:

3. Neustrukturierung der sonderpädagogischen Förderung

Ab dem Schuljahr 2000/01 sollen keine Sonderklassen für Kinder mit Lernproblemen, Sprachproblemen und Verhaltensproblemen innerhalb und außerhalb der Grundschule neu eingerichtet werden. Die Sonderschule für Lernbehinderte und Sprachbehinderte werden jahrgangsweise abgebaut bzw. in allgemeine Schulen umgewandelt. Ressourcen, die bisher für die Sonderschulen zur Verfügung standen, sind in die allgemeine Schule zu transferieren. Sonderschulen für Kinder mit Lern-, Sprach- und Verhaltensproblemen werden in integrationsunterstützende Beratungs- und Koordinationszentren umgewandelt.

Es gibt keine pädagogischen Argumente, Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen und Auffälligkeiten weiterhin in Sondereinrichtungen zu erziehen und zu unterrichten. Für alle Kinder gilt der Anspruch, besondere Förderung mit Normalisierung im sozialen Feld zu verbinden.

 4. Initiativen und Modellversuche zur Verbesserung der schulischen Situation für Kinder mit nicht deutscher Herkunftssprache

 

5. Integrationspädagogische Grundqualifikationen für alle Lehrämter

...

Zu diesen Grundqualifikationen gehören vor allem:

 

6. Sicherung integrationspädagogischer Fortbildung

...

 

7. Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung des gemeinsamen Unterrichts."

Aussenklassen

Landesweit nahmen zum Schuljahresbeginn 1999 / 2000 acht weitere Außenklassen ihre Arbeit auf, davon drei im Schulamtsbezirk Heidelberg / Mannheim. Zwei dieser Klassen wurden aus der Martinsschule Ladenburg (Schule für Körperbehinderte) an Grundschulen in Käfertal und Ilvesheim ausgelagert. Die dritte Klasse ist eine Außenklasse der Tom-Mutters-Schule für Geistigbehinderte in Wiesloch.

 Wir freuen uns über jedes weitere Projekt zur gemeinsamen Erziehung und wünschen allen Kindern und Lehrkräften viel Spaß und Erfolg bei der gemeinsamen Arbeit.

 

Integrative Schulentwicklungsprojekte

Ein besonderes Projekt konnte zu Schuljahresbeginn an der Mönchhofschule in Heidelberg-Neuenheim starten. Im Rahmen eines Integrativen Schulentwicklungsprojektes (ISEP) wurden drei Kinder mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen als reguläre Schüler in die allgemeine Grundschule eingeschult. Dort lernen sie gemeinsam mit 19 nichtbehinderten Kindern. Das Pädagogenteam besteht aus der Grundschullehrerin und einer Sonderpädagogin., die den Unterricht gemeinsam gestalten wollen. Die Kinder mit Behinderungen können zieldifferent lernen, d.h. sie müssen nicht das jeweilige Klassenziel erreichen.

 Landesweit wurden inzwischen sieben ISEPs eingerichtet. Das Spektrum reicht dabei von der Einzelintegration bis zur (Fast-) Integrationsklasse.

 Wir sind sehr gespannt auf die Erfahrungen, die in den ISEPs gemacht werden und werden weiterhin davon berichten. Zunächst wünschen wir allen, Kindern und Lehrkräften, gute Erfahrungen und viel Spaß und Erfolg.

       

 

 

 

 

VHS Heidelberg - Veranstaltungen - Termine 

In der Reihe "Schritte zur Integration" bietet die Elterninitiative im kommenden Semester drei Veranstaltungen an. Sie finden statt im Saal der Volkshochschule Heidelberg, Bergheimerstr.76, 69115 Heidelberg. Eintritt ist frei.

 

Mittwoch, 27.1o.1999, 20.00 Uhr

 - Ungelebtes Leben - Nicht die Behinderung blockiert das Dasein, sondern die Art und Weise, mit ihr umzugehen.

Fredi Saal hat sich vielfach zum Thema Integration geäußert. Richard von Weizsäcker, der ehemalige Bundespräsident, hat in seiner berühmten Rede "Es ist normal, verschieden zu sein" festgestellt, dass wir Fredi Saal wichtige Einsichten in den Problemzusammenhang "Behinderte - Nichtbehinderte" verdanken.

Auf der Basis seiner persönlicher Erfahrung wird Fredi Saal seine - zum Teil provokativen - Thesen entwickeln. 

Fredi Saal

 

 

Mittwoch, 1.12.1999, 20.00 Uhr

Von der Kooperation zur Integration - Erfahrungen aus einer intagrativ arbeitenden Außenklasse

Um dem Ziel der gemeinsamen Bildung und Erziehung von Kindern mit und ohne Behinderungen näher zu kommen, werden seit einigen Jahren in Baden-Württemberg sogenannte Außenklassen eingerichtet. Dabei wird die Klasse einer Geistigbehindertenschule von ihren Lehrerinnen und Lehrern an einer Grundschule unterrichtet; sie kooperiert dann mit einer entsprechenden Grundschulklasse.

Über die Schwieigkeiten und Erfolge eines solchen Projekts berichten beteiligte Eltern, Lehrerinnen und Lehrer.

Eltern, Lehrerinnen, Lehrer einer Kooperationsklasse der Graf von Galen- und der Heiligenbergschule

  

Mittwoch, 19.1.2000, 20.00 Uhr

Gemeinsam spielen und lernen - aus der Sicht ehemaliger Schülerinnen und Schüler eines Integrationsversuchs

Die Bodelschwinghschule in Bonn-Friesdorf war an einem der ersten Schulversuche zur Integration von Kindern mit Behinderungen in Deutschland beteiligt. Aus einem integrativen Kindergarten entstanden erreichten es die Eltern, dass der Versuch in der Grundschule und im Sekundarbereich fortgesetzt wurde. So verfügen die beteiligten Schülerinnen und Schüler über einen breiten Erfahrungshintergrund bezüglich der Integration. Sie berichten über ihre Eindrücke und Erfahrungen aus diesem Schulversuch.

Ariane Jäger Alexandra Moser (angefragt)

       

 

 

 

 

 

EU-Projekt "Peer-Counceling - Eltern beraten Eltern"

Das EU-Projekt neigt sich dem Ende entgegen. In verschiedenen Teilprojekten zu den Bereichen

wurden dabei vielfältige Erfahrungen gesammelt und Entwicklungen vorangetrieben.

 

       

 

 

 

 

Informationsmaterial

Die Elterninitiative verfügt über einiges Info-Material, das wir gerne an Interessierte weitergeben. Folgende Papiere bzw. Broschüren können angefordert werden:

 

Kontakt